1. Krefeld

Sternsinger im Zeitenwandel​

Sammlung für Kinder in Not : Sternsinger im Zeitenwandel

In diesen Tagen klingelt es wieder an unseren Haustüren und zarte Kinderstimmen heben zum Gesang an. Die Sternsinger sind gekommen. Der schöne Brauch hat einen ernsten Hintergrund und passt sich zunehmend veränderten Zeiten an.

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ bildet die größte Solidaraktion der Welt von Kindern für Kinder. Schutz vor Gewalt an Kindern auf allen Kontinenten ist ihr Motto des Jahresbeginns 2023. Die wackeren Sternsinger sammeln an der Haustür Geld, um Projekte für Kinder in Not zu finanzieren. Der Ertrag kann sich sehen lassen:

In Krefeld kamen im vorigen Jahr genau 78.185,57 Euro zusammen. Im Bistum Aachen sammelten die Sternsinger im vorigen Jahr 1,2 Millionen Euro ein. Und in ganz Deutschland waren es stolze 38,2 Millionen Euro. Seit Beginn der deutschen Sternsingeraktion im Jahre 1959 flossen 1,2 Milliarden Euro in über 77.000 Hilfsprojekte für Kinder in aller Welt.

Dabei steht das Sammeln von Spenden gar nicht mal im Vordergrund. Sternsinger sind eine Aktion des Kindermissionswerks und des Bundes der katholischen Jugend. Die Organisation liegt in den Händen der einzelnen katholischen Gemeinden vor Ort. Die Sternsinger bringen in erster Linie den Segen Gottes in die Haushalte. Deshalb schreiben sie mit Kreide ihren Segensspruch an die Haustüren oder kleben ihn auf einem Spruchband an: „C+M+B“.

Was als Abkürzung für die Namen der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar verstanden werden könnte, die laut Bibel dem Stern zur Krippe folgten, bedeutet vielmehr: „Christus Mansionem Benedicat“. Das heißt: „Christus segne dieses Haus“.

Deshalb legen die Träger der Aktion Wert darauf, dass die Kinder vom Alter her nicht zu klein sind, sondern so reif, dass sie den Sinn ihres Handelns als Sternsinger auch verstehen.

Die Formen des Sternsingens haben sich in den letzten Jahren verändert. Längst ziehen nicht mehr nur katholische Kinder los, sondern auch evangelische und Angehörige anderer Konfessionen. Vielen Gemeinden mangelt es auch an Kindern und erwachsenen Begleitpersonen, die bereit sind, bei Wind und Wetter durch die Straßen zu ziehen. Somit bleiben ganze Viertel ohne Besuche. Manche Gemeinden gehen deshalb dazu über, Anmeldungen für gezielte Sternsingerbesuche entgegenzunehmen. Zuweilen ziehen auch Erwachsene als Sternsinger los.  Und das Bistum hat eine Online-Sammelstelle eingerichtet.

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Viele Gemeinden ergänzen das gemeinsame Sammelprojekt durch eigene Hilfsprojekte. Das muss dann beim Kindermissionswerk beantragt werden. Damit das Geld auch hierbei Kindern in Not zugute kommt.  

In den meisten Gemeinden ziehen die Sternsinger um den Dreikönigstag, 6. Januar, herum. Manche feiern am heutigen Sonntag schon den Abschlussgottesdienst, andere ziehen noch bis in die dritte Januarwoche. Kinder, die Anerkennung verdienen.