1. Krefeld

Stauprognose zum Beginn der Sommerferien

Hier wird es eng auf der Autobahn : Stauprognose zum Beginn der Sommerferien

Zum Beginn der Sommerferien geben der ADAC und die Autobahn GmbH des Bundes ihre Stauprognose heraus: Auf dem Weg in Richtung Küsten könnte es besonders eng werden.

Zum Start der Sommerferien ist mit Stau und stockendem Verkehr auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen zu rechnen. „Heimat- und Campingurlaub sind seit Jahren beliebt. Das macht sich auf den Fernstraßen deutlich bemerkbar“, sagt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Auch Autoreisen ins benachbarte Ausland sind dank weggefallender Corona-Beschränkungen wieder problemlos möglich. Knapp 60 Prozent der Sommerurlauber wollen laut einer aktuellen Umfrage für Reisen in Deutschland den Pkw nutzen. Für Ziele im europäischen Ausland gaben 47 Prozent das Auto als bevorzugtes Reisemittel an.

„Insbesondere am Freitagnachmittag, 24. Juni, kann es in den Ballungsgebieten und auf den klassischen Reisestrecken im Rheinland bis zu den frühen Abendstunden zu einer angespannten Verkehrslage kommen“, teilt die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung NRW, mit. Vor allem auf den Strecken in Richtung der Feriengebiete an den Küsten sei mit einer hohen Auslastung zu rechnen. Insbesondere die A3 als zentrale Verkehrsachse steht dabei im Fokus. In Richtung Arnheim kann es aufgrund der Baumaßnahme auf der A2 bei Oberhausen-Königshardt zu Stau vor dem Kreuz Oberhausen kommen. Die A1 zwischen Köln und dem Gebiet Osnabrück sowie A40 und A42 im Bereich Duisburg sind weiterhin von mehreren Dauerbaustellen betroffen. Traditionell stark frequentiert sind das im Umbau befindliche Dreieck Köln-Heumar (A3/A4/A59) sowie die A4 im Kölner Süden. Als weitere Strecken mit erhöhtem Reiseverkehr sind vor allem die A31, A40, A57 und A61 zu nennen.

Nach Möglichkeit sollte man außerhalb der verkehrsreichen Zeiten in die Ferien starten, raten die Experten. Speziell ab Sonntag, 26. Juni, sei mit einem geringeren Verkehrsaufkommen zu rechnen.

Die höchste Staugefahr auf den Autobahnen sieht der ADAC in NRW während der gesamten Sommerferien immer freitags von 14 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr, vor allem auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste, in die Niederlande und auf dem Weg in den Süden. Mit einem Stauchaos rechnet der ADAC in NRW zum Ferienstart aber nicht. „Angesichts wieder zunehmender Flugreisen verliert das Auto im Vergleich zu den letzten beiden Corona-Jahren für die Anreise etwas an Bedeutung. Und nicht alle fahren gleich in den ersten Wochen weg. Der Reiseverkehr verteilt sich über die gesamten Sommerferien“, erklärt ADAC Experte Suthold.

Die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH nutzt die insgesamt verkehrsärmere Ferienzeit für mehrere größere Baumaßnahmen. Zu einer längeren Sperrung kommt es auf der A40 zwischen dem Autobahnkreuz Kaiserberg und der Anschlussstelle Mülheim-Heißen. Von Freitag (1.7.) 20 Uhr bis Montag (11.7.) 5 Uhr wird die Fahrtrichtung Dortmund für eine Sanierung der Fahrbahndecke gesperrt. Dabei ist mit Rückstaus auf der A3 und der A40 schon vor dem Kreuz Kaiserberg zu rechnen.

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Einen weiteren Engpass wird es von Montag (27.6.) 10 Uhr bis Samstag (9.7.) 6 Uhr auf der A44 geben. Zwischen Krefeld-Osterath und dem Kreuz Meerbusch wird ebenfalls eine Deckensanierung durchgeführt. Während dieser Zeit steht in Fahrtrichtung Düsseldorf nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Auf der A61 starten ebenfalls am Freitag (1.7.) die Arbeiten für eine Sanierung der Betonplatten zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstelle Bergheim. Hierzu wird die Fahrtrichtung Venlo für einen Zeitraum von etwa fünf Monaten gesperrt.

In der ersten Ferienhälfte kommt es darüber hinaus zu zwei Baustellen an Wochenenden, die mit Sperrungen verbunden sind: Von Freitag (1.7.) 22 Uhr bis Montag (4.7.) 5 Uhr wird die A4 zwischen dem Dreieck Köln-Heumar und dem Kreuz Köln-Gremberg in Fahrtrichtung Aachen für eine Sanierung der Fahrbahn gesperrt. Ein Wochenende später, von Sonntag (10.7.) 20 Uhr bis Montagmorgen (11.7.) 8 Uhr, ist die A40 zwischen Essen-Huttrop und Essen-Kray in Fahrtrichtung Dortmund gesperrt – hier baut die Ruhrbahn die Verkehrssicherung einer Baustelle zurück.

Mit Verzögerungen müssen Autofahrer besonders im Großraum Köln und im gesamten Ruhrgebiet rechnen. Gerade Baustellenabschnitte haben ein erhöhtes Staupotenzial. Für zahlreiche Staus können bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder kurzentschlossene Urlauber sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge und Seenlandschaften wird viel Geduld erforderlich sein.

„Grundsätzlich gilt: Wer flexibel ist, sollte sich zwischen Montag und Donnerstag außerhalb der Berufsverkehrszeiten auf den Weg machen oder auf den Sonntag als Anreisetag ausweichen. Muss es der Freitag oder Samstag sein, dann lohnt es sich, in den frühen Morgenstunden oder erst am Abend loszufahren“, rät ADAC Fachmann Roman Suthold.

Am ersten Ferienwochenende dürfen Urlauber aus NRW aber zumindest außerhalb des eigenen Bundeslandes noch auf weniger Staus entlang der bekannten Reiserouten hoffen. Nordrhein-Westfalen startet als einziges Bundesland bereits Ende Juni in die Sommerferien. Anfang Juli sind dann auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Ferien, es folgen Berlin, Brandenburg und Hamburg (7. Juli).

Die Autobahnen in NRW mit erhöhter Staugefahr während der Sommerferien 2022:

  • A1 Köln - Dortmund - Osnabrück - Bremen
  • A2 Oberhausen - Dortmund - Hannover
  • A3 Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt
  • A4 Köln - Aachen
  • A31 Bottrop - Ochtrup - Emden
  • A40 Dortmund - Essen - Duisburg - Straelen
  • A42 Dortmund - Oberhausen
  • A43 Wuppertal - Bochum - Herne - Recklinghausen
  • A44 Bochum - Dortmund - Kassel
  • A45 Dortmund - Hagen - Lüdenscheid
  • A46 Düsseldorf - Wuppertal
  • A52 Essen - Düsseldorf - Mönchengladbach
  • A57 Köln - Krefeld - Kleve
  • A61 Nettetal - Mönchengladbach - Koblenz
  • A1/ A3/ A4/ A57/ A59 Großraum Köln

Die wesentlichen Sommer-Baustellen und Sperrungen der Autobahn GmbH (Westfalen/Rheinland) im Überblick:

  • A1: Sechsspuriger Ausbau nördlich von Osnabrück zwischen AS Bramsche und AS Lohne/Dinklage mit teilweise zwei verengte Fahrspuren je Richtung
  • A1: Vorarbeiten für Brückenabrisse nördlich des Kreuzes Unna mit verengten Fahrspuren in Richtung Bremen
  • A1: Arbeiten für Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke mit Einschränkung der Ausfahrten im Kreuz Unna (vor allem A1 Richtung Münster auf A44 Richtung Kassel)
  • A1: Neubau Leverkusener Brücke zwischen Kreuz Leverkusen-West und AS Köln-Niehl, reduzierte und verengte Fahrstreifen
  • A2: Fahrbahnsanierung zwischen Bottrop und Oberhausen mit verengten Fahrspuren in beide Richtungen
  • A2: Brückenbauarbeiten zwischen AS Kamen/Bergkamen und Kreuz Kamen mit zwei verengten Fahrspuren Richtung Hannover und drei in Richtung Oberhausen
  • A3: Fahrbahn- und Brückenarbeiten abschnittsweise zwischen AS Siebengebirge und Dreieck Köln-Heumar sowie weiter bis Kreuz Leverkusen mit teils verengten und reduzierten Fahrspuren in beiden Richtungen
  • A4: Deckensanierung zwischen Dreieick Köln-Heumar und Kreuz Köln-Gremberg mit Vollsperrung in Richtung Aachen (1.7. ab 22 Uhr bis 4.7. um 5 Uhr)
  • A33: Fahrbahnsanierung zwischen AS Schloss Holte-Stukenbrock und Stukenbrock-Senne mit zwei Fahrstreifen in der Baustelle
  • A33: Fahrbahnsanierung zwischen AS Paderborn-Zentrum und AS Paderborn-Schloss-Neuhaus mit zwei Fahrstreifen in der Baustelle
  • A40: Deckensanierung zwischen Kreuz Kaiserberg und AS Mülheim-Heißen mit Vollsperrung in Richtung Dortmund (1.7. ab 20 Uhr bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A40: Kampfmittelsondierung im Kreuz Duisburg mit Sperrung eines Fahrstreifens in Richtung Dortmund (24.6. ab 20 Uhr bis 27.6. um 5 Uhr)
  • A40: Neubau Rheinbrücke Neuenkamp zwischen AS Duisburg-Häfen und AS Duisburg-Rheinhausen, Sperrung für Lkw mit Achslast über 11,5 Tonnen (Wiegeanlagen mit Schranken)
  • A40: Beseitigung der Unfallhäufungsstelle in der AS Gelsenkirchen-Süd mit Sperrung von Ausfahrt und Hauptfahrstreifen in Richtung Dortmund (1.7. ab 20 Uhr bis 4.7. um 5 Uhr)
  • A40: Rückbau der Baustellensicherung zwischen AS Essen-Huttrop und AS Essen-Kray mit Sperrung eines Fahrstreifens je Fahrtrichtung (10.7., 8 bis 20 Uhr) und nächtlicher Vollsperrung in Richtung Dortmund (bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A43: Sechsspuriger Ausbau zwischen Recklinghausen und Herne, Baustellenverkehrsführung im Kreuz Herne
  • A43: Sperrung der Emschertalbrücke zwischen Kreuz Recklinghausen und Kreuz Herne für Kfz ab 3,5 Tonnen, Wiegeanlagen mit Schranken in Richtung Münster (vor dem Kreuz Herne) und Wuppertal (zwischen Kreuz Recklinghausen und AS Recklinghausen-Hochlamark)
  • A44: Deckensanierung zwischen AS Krefeld-Osterath und Kreuz Meerbusch mit einstreifiger Verkehrsführung (1.7.-12.7.)
  • A45: Vollsperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid
  • A46: Dauerbaustelle zwischen AS Haan-Ost und Sonnborner Kreuz mit Vollsperrung in Richtung Düsseldorf (28.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr) bzw. Dortmund (4.8. ab 22 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr)
  • A46: Fahrbahnerneuerung zwischen AS Bestwig und Kreuz Meschede mit nur einer verengten Fahrspur je Richtung
  • A57: Deckensanierung zwischen Kreuz Kamp-Lintfort und AS Asdonkshof unter einstreifiger Verkehrsführung in Richtung Nijmegen (29.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr sowie 5.8. ab 22 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr)
  • A57: Ersatzbrückenabbau zwischen Kreuz Meerbusch und AS Krefeld-Oppum mit Vollsperrung in beide Richtungen (29.7. ab 21 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr)
  • A59: Beseitigung der Unfallhäufungsstelle in der AS Duisburg-Großenbaum mit Sperrung von Ausfahrt und Hauptfahrstreifen in Richtung Dinslaken (29.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr)
  • A59: Kampfmittelsondierung zwischen AS Duisburg-Ruhrort und AS Duisburg-Meiderich mit Sperrung eines Fahrstreifens in Richtung Düsseldorf (8.7. ab 20 Uhr bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A59: Brückenarbeiten im Kreuz Leverkusen-West mit Vollsperrung in beide Richtungen (5.8. ab 20 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr), Fahrbeziehung von Düsseldorf (A59) nach Dortmund/Koblenz (A1) bleibt offen
  • A61: Betonplattensanierung zwischen Dreieck Erfttal und AS Bergheim mit Vollsperrung in Richtung Venlo (ab 1.7.)

Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer auch unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen. Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.

Rettungsgasse:

Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.

ADAC Stauberater in NRW:

Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag, Samstag und Sonntag die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, geben Reise-Tipps, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.

Bundesweite Strecken mit der höchsten Staugefahr in den Sommerferien 2022 (in beide Richtungen):

  • Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
  • Kölner Ring A1/ A3/ A4
  • A1 Köln - Dortmund - Bremen - Lübeck
  • A2 Dortmund - Hannover
  • A3 Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
  • A5 Karlsruhe - Basel
  • A7 Hamburg - Flensburg
  • A7 Hamburg - Hannover und Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
  • A8 München - Salzburg
  • A9 München - Nürnberg
  • A24 Berlin - Hamburg
  • A31 Bottrop - Emden
  • A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
  • A93 Inntaldreieck - Kufstein
  • A95/B2 München - Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München

Ausland: Die Chancen, staufrei durchs benachbarte Ausland zu kommen, sind in den Sommerferien vor allem im Süden gering. Zu den Problemstrecken zählen unter anderem die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Stark staugefährdet sind auch die Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im untergeordneten Straßennetz der Alpenländer. Auch der Urlauberverkehr in Richtung Nordeuropa nimmt wieder Fahrt auf. Reisen dorthin waren im letzten Corona-Sommer noch mit hohen Auflagen verbunden.

Die Wartezeiten an den Grenzen bleiben am ersten Ferienwochenende zunächst überschaubar. Der ADAC geht bei den europäischen Nachbarländern von maximal 30 Minuten aus. Für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei sollten Reisende an den Grenzen etwas mehr Zeit einplanen. Details zu Einreisebestimmungen, Routenplanung und Corona-Hinweise gibt es auf www.adac.de