1. Krefeld

1000 geflüchtete Ukrainer sind bislang in Krefeld angekommen: Stadt stattet Turnhallen mit Schlafplätzen aus

1000 geflüchtete Ukrainer sind bislang in Krefeld angekommen : Stadt stattet Turnhallen mit Schlafplätzen aus

Die Stadt Krefeld registrierte bis Dienstagmittag 970 Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Bis zum Wochenende sollen Schlafplätze in Turnhallen geschaffen werden. Auf dem Kasernengelände in Forstwald soll eine zentrale Unterkunft für bis zu 1000 Menschen aufgebaut werden.

Dienstagmittag, kurz vor 15 Uhr: An dem kleinen Seiteneingang des Krefelder Rathaus herrscht dichtes Gedrängel. Mütter mit Kindern auf dem Arm oder an der Hand warten darauf, Informationen zu erhalten. Sie wollen wissen, wie es nun für sie weitergeht. Einige Meter weiter, im Rathaus-Foyer, verharren rund 50 Menschen, die ebenfalls Zuflucht in Krefeld suchen wollen. „Die Entwicklung ist sehr dynamisch“; sagt Oberbürgermeister Frank Meyer mit Blick auf die Vielzahl von Menschen, die aus der Ukraine an den Niederrhein gekommen sind. Bis Dienstagmittag registrierte die Stadt bereits 970 Personen - überwiegend Frauen und Kinder. Viele von ihnen standen am heutigen Tag in Schlangen vor dem Rathaus. Als der Regen einsetze, entschieden sich OB Meyer und Stadtdirektor Markus Schön die Pforten zu öffnen und die Menschen ins Trockene zu holen. Der Verwaltungschef räumt zwar ein, dass „noch alles ein wenig improvisiert abläuft“, ist aber auch zuversichtlich, dass sich alles einspielen wird. Denn: „Wir haben die Strukturen, die wir 2015 geschaffen haben, aufrecht erhalten.“

Die Stadt informierte nun die Öffentlichkeit darüber, wie sie mit der steigenden Zahl Geflüchteter umgehen wird. Am Hauptbahnhof soll eine Art „Ankunftszone“ geschaffen werden. Dort sollen die Geflüchteten zentral alle Informationen und Hilfe erhalten.

Von den bislang 970 Ukrainern, die nach Krefeld gekommen sind, wurden 375 von der Stadt in Unterkünften untergebracht. Stadtdirektor Markus Schön rechnet damit, dass in den kommenden Tage „größere Transporte“ folgen werden. Aus diesem Grund entschied sich die Stadt dazu, die Turnhallen des Berufskollegs Uerdingen, an der Lindenstraße, der Gerberstraße und am Wehrhahnweg sowie die Josef-Koerver-Halle bis zum Wochenende mit Schlafplätzen auszustatten. 400 bis 500 Menschen sollen hier eine Zuflucht finden können.

Auf dem Kasernengelände in Forstwald sollen in den kommenden Wochen Leichtbauhallen aufgestellt werden. Derzeit ist die Stadt auf der Suche nach einem Partner, der die zentrale Flüchtlingsunterkunft als Dienstleister betreibt. Bis zu 1000 Menschen sollen dort künftig untergebracht werden. Uwe Leuchtenberg, Bürgermeister der Stadt Tönisvorst, sagte dazu: „Krefeld und Tönisvorst ziehen diesbezüglich an einem Strang, denn an der Stadtgrenze ist nicht Schluss. Wir wollen es den Menschen so leicht wie möglich machen, hier bei uns anzukommen.“

  • Noch nur eine Animation: Modern und
    Montag öffnet neuer Bürgerservice : Zwei Schnellschalter in moderner Halle
  • Rundgang durch die neue EMA-Halle im
    Einblick in fertige EMA-Halle : Neue Ära im Bürgerservice
  • Stellten die „Blackout“-Pläne vor (von links):
    Stadt stellte Pläne für den Ernstfall vor : Krefeld ist für Blackout gerüstet

Die Stadt Krefeld plant zudem, Containerstandorte zu errichten, Immobilien und Wohnungen anzumieten, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. „In der Verwaltung“, so sagt es der Stadtdirektor, herrsche „ein Geist von „Wir schaffen das““. Dies stimme ihn zuversichtlich.

Wer den Menschen aus der Ukraine helfen möchte, kann sich per E-Mail an die Stadt wenden. Die Adresse lautet fluechtlinge@krefeld.de.

Weitere Informationen folgen auf www.mein-krefeld.de.