1. Krefeld

SKW baut neuen Wärmespeicher

Baustelle der SKW am Voltaplatz : Wärmespeicher soll 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen

Ob die Krefelder dem neuen Wärmespeicher den Spitznamen „Kochtopf“ geben werden? Passen würde dieser auf jeden Fall, denn der Behälter wird rund 4.500 Kubikmeter ca. 90 Grad heißes Wasser aufnehmen, das bei höherem Fernwärme-Bedarf in die Leitungen eingespeist werden kann.

Bisher musste in den Spitzenzeiten – wenn morgens im Winter die Heizungen automatisch hochgefahren werden oder am späten Nachmittag die Menschen nach Hause kommen – der Mehrbedarf an Fernwärme immer durch die Zuschaltung von Gaskraftwerken gedeckt werden. Dabei handelt es sich um fossiles Erdgas. Der neue Wärmespeicher eröffnet die Möglichkeit, Energie aus der Müllverbrennungsanlage und dem Heizkraftwerk Weeserweg, die nachts nicht benötigt wird, bis zum nächsten Tag zwischenzuspeichern. Dadurch werde der Erdgas-Verbrauch reduziert, was zu einer deutlichen CO2-Reduktion um bis zu rund 10.000 Tonnen im Jahr führen könne, erläutert Carsten Liedtke: „Erzeugung und Verbrauch können entkoppelt werden.“ Der SWK-Vorstandssprecher betont die immense Bedeutung der Fernwärme für die erstrebte Klimaneutralität der Stadt: „Die Wärmenetze leisten einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Die Krefelder Fernwärme vornehmlich aus Siedlungsabfällen bietet hier eine nachhaltige Möglichkeit, dieses Vorhaben zu unterstützen und macht uns unabhängiger von Energieträgern, die wir importieren müssen.“

Auch Krefelds Umweltdezernentin Sabine Lauxen weist auf die Wichtigkeit des Projektes für den Klimaschutz hin: „Einer der zentralen Bausteine zur Erreichung der Klimaneutralität in Krefeld im Jahr 2035 ist die kommunale Wärmeplanung. Der Krefelder Wärmesektor wird sowohl Effizienzsteigerung als auch eine massive Dekarbonisierung leisten müssen. Die Fernwärme hat dabei einen wichtigen Anteil. Der neue Wärmespeicher der Stadtwerke am Voltaplatz ist deshalb für mich ein Modellprojekt für viele weitere Maßnahmen, die in den kommenden Jahren werden folgen müssen. Dazu sind wir mit der Wirtschaft und Wissenschaft weiter im intensiven Dialog.“

Der Standort des 25 Meter hohen Speicherbehälters wurde in der Nähe der bestehenden Fernwärmeleitung so gewählt, dass eine Einspeisung ohne nennenswerte Wärmeverluste erfolgen kann. So kann er den Wärmebedarf von etwa 9.000 an die Fernwärme angeschlossenen Haushalten rund einen Tag lang decken. Ebenfalls mitversorgt (und für Notfälle abgesichert) sind damit das Helios-Klinikum und das Alexianer-Krankenhaus.

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Neben dem Speicher errichtet die SWK ein Pumpengebäude mit Mess- und Regelungstechnik sowie der Anbindung an das Fernwärmenetz. Im September 2023 soll der Fernwärmespeicher probeweise in Betrieb gehen und zum Beginn der nächsten Heizsaison im Herbst ans Netz angeschlossen werden.