1. Krefeld

Siemens und DB präsentieren Wasserstoffzug

Ein echter „Krefelder“ : Siemens und DB präsentieren Wasserstoffzug

Er wurde hier entwickelt und gebaut: Der neue Wasserstoffzug „Mireo Plus H“ von Siemens Mobility ist ein echter Krefelder.

„Alternative Antriebe können helfen, die Emissionen des Dieselverkehrs auf der Schiene zu reduzieren“, so Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, der zum Rollout des neuen Fahrzeugs nach Krefeld gekommen war. Mit dem Kooperationsprojekt H2goesRail der Deutschen Bahn mit Siemens Mobility werde der Einsatz von Wasserstoff auf der Schiene nicht nur erprobt, sondern substanziell vorangebracht: „So können wir auch auf den Strecken nahezu klimaneutral fahren, wo eine Vollelektrifizierung nicht möglich ist.“

Mit dem Mireo Plus H habe man die nächste Generation von Wasserstoffzügen entwickelt, die eine besonders hohe Reichweite und Beschleunigung biete, betont Michael Peter, CEO von Siemens Mobility: „Jeder ausgelieferte Zug kann über die Lebensdauer von dreißig Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO2 gegenüber entsprechenden Autofahrten einsparen.“

Mit der Weiterentwicklung der Fahrzeugplattform Mireo stellen Siemens Mobility und die Deutsche Bahn zugleich ein neuartiges Wasserstoff-Gesamtsystem für die Schiene vor. Um die Wasserstofftechnologie im Betriebsalltag konkurrenzfähig zu anderen Antrieben zu machen, sei ein schneller Betankungsvorgang entscheidend, erläutert Dr. Daniela Gerd tom Markotten, Vorständin Digitalisierung und Technik bei der Deutschen Bahn. Die DB habe daher mit der mobilen Wasserstoff-Schnellbetankung mittels eines Speichertrailers ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem dieser Vorgang erstmals genauso schnell verlaufe wie die Betankung eines Dieseltriebzuges: „Gemeinsam mit Siemens und dem neu entwickelten Wasserstoffzug schaffen wir so ein Gesamtsystem, das uns einen weiteren Schritt Richtung Dieselausstieg bringt und eine Vergrünung der Flotte ermöglicht.“

Der nun vorgestellte Mireo Plus H hat als Zweiteiler eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, ist nach Siemens-Angaben so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h. Die dreiteilige Variante des Zuges soll 1000 Kilometer Reichweite schaffen.

Der Wasserstoff wird in Tübingen vom Unternehmen DB Energie mit Hilfe von Ökostrom produziert. Bei Wasserstoffantrieben mit Brennstoffzellentechnologie entsteht aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie und als „Abfallprodukt“ Wasser. Im Fall des Mireo Plus H kommt eine Brennstoffzelle und eine Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz.

2023 beginnen die Testfahrten des neuen Wasserstoffzuges in Baden-Württemberg, ab 2024 soll er zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim im regulären Passagierbetrieb eingesetzt werden. Dr. Daniela Gerd tom Markotten: „Für die Deutsche Bahn ist diese Neuentwicklung ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

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