1. Krefeld

Ein Besuch beim Teckelclub Krefeld: Schwer erziehbar? Nein – ein Charakterkopf!

Ein Besuch beim Teckelclub Krefeld : Schwer erziehbar? Nein – ein Charakterkopf!

Dackelbesitzer müssen sich oft Vorurteile und Klischees anhören: Die Vierbeiner mit den charakteristischen kurzen Beinchen seien schwer erziehbar, laut und ganz schön frech. Stimmt nicht – man muss nur am Ball bleiben, sagen die Mitglieder des Teckelclubs Krefeld.

Auf ihrem idyllisch gelegenen und liebevoll gestalteten Vereinsgelände auf der Oberbenrader Straße laden die Dackelfreunde heute zu einem Tag der offenen Tür ein (siehe Info). „Das hatten wir schon lange vor, Corona kam dazwischen“, erklärt Jakob Wilden, der für die „Gruppe Krefeld des Deutschen Teckelklubs“, wie der Verein offiziell heißt, die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat. Immer wieder hätten mal Leute angefragt, die sich grundsätzlich vorstellen könnten, einen Dackel anzuschaffen – aber da gibt es doch noch so einige Fragen. Die sollen beim „1. Krefelder Dackeltag“ nun beantwortet werden – natürlich kommen dabei der Spaß – etwa mit einem Dackelrennen – und die Geselligkeit mit Grillwurst, Kaffee und Kuchen nicht zu kurz.

Was hat es denn nun mit den oben genannten Klischees auf sich? „Wir sagen nicht dickköpfig oder stur, sondern: Er hat Charakter!“, stellt Jakob Wilden klar. Ein gewisser Eigensinn sei dem Dackel nun einmal angezüchtet worden – aus gutem Grund, denn als Jagdhund, der früher hauptsächlich auf Füchse und Dachse angesetzt wurde, musste der „Dachshund“ nicht nur die passende Körperform haben, um den Wildtieren in ihren Bau zu folgen, sondern auch auch eigene Entscheidungen treffen und seine Aufgabe ohne ständige Anweisungen des Jägers erledigen können.

„Das heißt aber nicht, dass man einen Dackel nicht erziehen könnte – man muss nur am Ball bleiben und immer wieder üben, üben, üben“, erklärt Martina Hülser, 1. Vorsitzende des Krefelder Vereins, der etwa einhundert Mitglieder zählt. Rund zwanzig davon kommen jeden Mittwoch zum Gruppentreffen und trainieren mit ihren Hunden. Auf dem Programm steht zum Beispiel „bei Fuß gehen“, am Platz bleiben, auch wenn sich der Mensch des Vertrauens entfernt, und Gelassenheit in unübersichtlichen Situationen. Verschiedene Ausbildungsstufen können absolviert werden, und sowohl Mensch als auch Tier sind hochkonzentriert bei der Sache. Mindestens genauso wichtig bei den Treffen sind aber die Kontakte und der Spaß: Vor und nach der Trainingsstunde tollen die Vierbeiner ausgelassen über die Vereinswiese, während sich ihre menschlichen Freunde zum gemütlichen Klönen auf die Bank setzen.

Ein weiteres Dackel-Klischee wohnt in vielen Köpfen: Er sei ein Hund für ältere Menschen. „Auch das stimmt nicht“, sagt Martina Hülser, „immer mehr Jüngere interessieren sich für den Dackel als Familienhund, und der Altersdurchschnitt in unserem Verein ist inzwischen deutlich gesunken.“ Zu empfehlen sei der Dackel mit seinem freundlichen und liebenswerten Charakter als Familien- und Begleithund für alle Menschen, die bereit seien, etwas Energie und stets liebevolle Konsequenz in seine Erziehung zu stecken. Nach Meinung der Vereinsmitglieder eine absolut lohnende Investition. Jakob Wilden: „Wenn Sie einen Dackel einmal als Freund gewonnen haben, dann bleibt er Ihnen bis zum Lebensende treu. Und der berühmte Dackelblick, der ist einfach unübertrefflich – da schmilzt man doch dahin, oder?“