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Krefeld Pinguine: Poker um Zukunft des DEL-Standorts

Krefeld Pinguine : Poker um Zukunft des DEL-Standorts

Die Zukunft des DEL-Standorts Krefeld hängt weiter am seidenen Faden. Sollte bis Mitte der Woche keine Entscheidung fallen, droht wohl die Insolvenz.

Das wochenlang andauernde Geschachere um die Macht bei den Krefeld Pinguinen konnte auch in dieser Woche nicht beendet werden. Die Fans müssen weiter um Krefelds sportliches Aushängeschild zittern.

Der Plan der Gesellschafter, die Anteile der ungeliebten Energy Consulting Europe (ECE) GmbH einzuziehen, scheiterte an einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts. Diese wurde der Gesellschafterrunde von einem Gerichtsvollzieher überreicht. Dr. Wolfgang Peters, der Anwalt der ECE, überraschte zudem mit der Aussage, dass die ECE ihre Pinguine-Anteile nun doch nicht mehr veräußern will. Stattdessen präsentierte er mit dem Krefelder Unternehmer Wolf Detlef Hauffe einen potenziellen Käufer, der Hauptgesellschafter Wolfgang Schulz eine Offerte machen wollte. Schulz soll grundsätzlich bereit sein, seine Anteile zum Nennwert abzugeben. Weitere Gespräche sollen folgen. Doch die Zeit rennt den Pinguinen allmählich davon.

Eigentlich wollte Pinguine-Geschäftsführer Mattthias Roos in dieser Woche die geplante Stammkapitalerhöhung um 750 000 Euro vollziehen. Damit wäre die nähere Zukunft der Eishockey GmbH gesichert Eine Investorengruppe stand bereit. Nun jedoch könnte es sogar dazu kommen, dass Roos einen Insolvenzantrag stellen muss, sollte seitens der bisherigen Gesellschafter die Unterdeckung von einer Millionen Euro für die laufende Saison, die laut Roos durch die ECE entstanden ist, nicht ausgeglichen werden.

Die taktischen Spielereien und Nebelkerzen der ECE sorgen unterdessen dafür, dass erste Sponsoren auf Distanz gehen. „Das aktuelle Verhalten eines Hauptgesellschafters steht im krassen Widerspruch zu den Werten, die unser Unternehmen im Umgang mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern wichtig sind: Fairness, Seriosität, Verlässlichkeit. Wir haben deshalb entschieden, diese Kooperation bis auf Weiteres einzustellen“, erklärte beispielsweise die Rondo Food GmbH, deren Geschäftsführer Dirk Wellen auch Gesellschafter der Pinguine ist.

Am Freitag meldete sich zudem der Ex-Generalbevollmächtigte der Pinguine, Wilfrid Fabel, zu Wort. „Wir kasperln jetzt seit über zwei Monaten rum und ich erkenne bis heute nicht, dass es der Wille von Herrn Ponomarev ist, eine Lösung zu finden“, sagte er im Gespräch mit dem Extra-Tipp und ergänzte: „So eng wie jetzt, war es zuletzt zur Zeit von Uli Urban.“