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Palast-Frieden mit den Pinguinen

Palast-Frieden mit den Pinguinen

Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus Krefeld GmbH, bezieht im exklusiven Gespräch mit dem Stadt Spiegel Stellung: Die Bilanz der GmbH weist für 2015 ein Defizit von 2,9 Millionen Euro nach- jedoch für König Palast und Seidenweberhaus gemeinsam.

Das Verhältnis zu den Pinguinen sei "sehr gut", sagt Keusch. Die Schwarz-Gelben bestätigen dies uneingeschränkt.

Paul Keusch war hörbar verärgert, als er am Dienstagvormittag in der Redaktion des Stadt Spiegel anrief. Der Grund: Die Berichterstattung einer Krefelder Zeitung über das abgelaufene Geschäftsjahr der Seidenweberhaus GmbH, deren Geschäftsführer Keusch ist. Zwar stimme es, dass die GmbH mit ihren beiden Veranstaltungsstätten König Palast und Seidenweberhaus im Bericht für 2015 ein Defizit von 2,9 Millionen Euro aufzeigt, "allerdings müssen die Detailzahlen genauer beleuchtet und nicht einfach irgendwelche Rückschlüsse gezogen werden", fordert der gebürtige Österreicher, der klar macht: "99 Prozent der Multifunktionshallen in Deutschland sind defizitär. In Krefeld wird so getan, als sei dies nur bei uns der Fall."

In besagtem Artikel wird u.a. der sportliche Misserfolg der Krefeld Pinguine als Grund für das Defizit angeführt. "Es drängt sich der Eindruck auf, als wolle man zwischen die Pinguine und uns einen Keil treiben. Dabei ist das Verhältnis so gut wie selten zuvor. Wir arbeiten täglich sehr eng und konstruktiv miteinander", erklärt Keusch mit Nachdruck.

Der 52-Jährige räumt indes ein, dass wegen der nun fehlenden Vermarktung des VIP-Bereichs gut 300 000 Euro fehlen. Dort haben wegen des jüngsten Mietvertrags mittlerweile die Pinguine das Sagen.

Der Geschäftsführer verweist zudem darauf, dass die jährliche Pacht von 1,8 Millionen Euro, die die Seidenweberhaus GmbH an die Krefelder Bau GmbH zu zahlen hat, im Defizit enthalten ist. "Und der Bau muss ja so oder so bezahlt werden." Folglich sei das Seidenweberhaus "der größte Faktor". Dessen Defizit belaufe sich auf rund 650 bis 680 000 Euro.

Für die Forderungen des Pinguine-Aufsichtsratschefs Wolfgang Schulz, der Mietvertrag, der bis zum 30. Juni 2018 gültig ist, müsse dringend neu verhandelt werden, hat Keusch Verständnis. "Jeder soll, wenn es soweit ist, seine Vorstellungen auf den Tisch legen, dann werden wir darüber auf Augenhöhe sprechen."

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Pinguine-Geschäftsführer Karsten Krippner bestätigte das "gute Klima" zwischen Palast und Eishockey GmbH, machte jedoch keinen Hehl daraus, dass die Pinguine "weitere Standortvorteile" nachverhandeln wollen. Unter anderem geht es um das Catering im öffentlichen Bereich der Arena sowie eine Senkung der Hallenmiete.

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