1. Krefeld

Neue Parkhäuser in den Krefelder Quartieren stoßen auf Widerstand

Kinder protestieren gegen Verwaltungsplan : Parkhaus am Schulhof

Die Stadtverwaltung lotet aus, ob auf dem Gelände der Realschule am Deutschen Ring ein Parkhaus gebaut werden kann. Dadurch soll der Parkdruck im Quartier abgebaut werden. Die Lehrer, Schüler und Eltern sind strikt gegen das Vorhaben. Das Parkhaus würde die Spielwiese zerstören und die Verkehrsbelastung steigern.

Die Schüler erwarteten die Vertreter von Verkehrsplanung, Gebäudemanagement und Schulamt mit bunten Transparenten: „Wir wollen kein Parkhaus“ und „Stopp Parkhaus“ stand darauf.

„Das ist jetzt erst mal die Erstellung einer Planungsgrundlage“, wiegelten die Amtsvertreter ab, „entscheiden muss über das Projekt die Politik“. Sprich: der Bauausschuss und letztlich der Stadtrat.

Dieser fasst ins Auge, in Quartieren der Stadt die Zahl der Stellplätze für Autos zu erhöhen.

Das soll an der Hofstraße, Nähe Nordbahnhof, so geschehen und eben auch in dem Quartier an Lüdersstraße / Tannenstraße, das an den Deutschen Ring grenzt. In beiden Fällen sollen Parkplätze auf dem Gelände der dort befindlichen Schulen gebaut werden.

Der Platz ist vorhanden. Am Schulhof der Albert-Schweitzer-Realschule an der Lüdersstraße erstreckt sich eine Spielwiese, die an einen Lehrerparkplatz mündet. Dort könnte ein dreigeschossiges Parkhaus entstehen mit über 130 Stellplätzen auf sieben Ebenen. „Systemgaragen“, schlägt die Stadt vor, eine Fertigbauweise, die Geld und Zeit spart.

Der positive Effekt: die wilde Parkerei im Quartier könnte kanalisiert, damit der Verkehr beruhigt und vor allem auch der Deutsche Ring von parkenden Autos entlastet werden.

Was allerdings für die Straßen des Quartiers eine Entlastung bedeutet, ist für die Schule eine Belastung. Immerhin würde nicht nur die Spielwiese wegfallen, auf der Spielgeräte stehen, die die Elternschaft aus Eigenmitteln finanziert hat.

Vor allem bekämen die Kinder den Autoverkehr zu spüren. „Der Sicherheitsaspekt ist für uns der wichtigste“, unterstreicht denn auch Schulleiterin Christa Lunkenheimer. „Durch ein Parkhaus würde sich das Verkehrsaufkommen drastisch erhöhen und somit die Unfallgefahr für die Schüler,“ heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme, die Lehrerrat, Schulpflegschaft und Schülersprecher unterzeichnet haben.

Im Übrigen würde der Bewegungsraum für die 640 Schüler erheblich eingeschränkt. Jetzt bereits stünde für die Kinder rein rechnerisch zu wenig Platz zur Verfügung, klagt die Lehrerschaft. Das bestreitet hingegen die Stadtverwaltung: „Die Realschule nutzt auch Schulhof und Bauten der ehemaligen Grundschule“, sagt Urban Brocks, stellvertretender Fachbereichsleiter Schule.

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Die Elternschaft hat eine Demonstration vor dem Rathaus angemeldet, wenn Mittwoch der Bauausschuss tagt.