1. Krefeld

Neu: Krefelder App für Ukraine-Flüchtlinge und Helfer

Aus privater Initiative entstanden : Lokale App für Ukraine-Flüchtlinge

Nadja Kretschmer hat in privater Initiative eine Krefelder App für Flüchtlinge aus der Ukraine entwickeln lassen. Diese bringt Hilfswillige, Sachspender und Geflohene zusammen und zeigt überdies Anlaufstellen in der Stadt auf. Ein Clou: Jeder Nutzer erhält sie in seiner Sprache.

„Es ist schön, wenn man helfen kann“. Mit schlichten Worten begründet Nadja Kretschmer ihre private Initiative, eine Info-App für Flüchtlinge aus der Ukraine zu entwickeln.

„Ich kam auf die Idee, als ich in mehreren WhatsApp-Gruppen von mangelnden Absprachen bei Sachspenden erfuhr“. So erfolgte auf eine Bitte nach zwei Bettmatratzen für eine Flüchtlingsunterkunft eine so große Resonanz, dass auf einmal acht Matratzen vor der Haustür lagen. Gute Stücke, die dort gar nicht gebraucht wurden, aber vielleicht an anderer Stelle fehlen.

„Auch kursieren in den Gruppen viele offene Fragen“, ist Kretschmer aufgefallen, „etwa wo geflüchtete Kinder Sport treiben können oder wo man ohne großes Geld Lebensmittel herbekommt“.

Eine App, die Flüchtlinge und Hilfswillige in Krefeld vernetzt und informiert, wäre doch eine praktische Lösung, dachte sich die Mutter dreier kleiner Kinder.

Daraufhin suchte sie ehrenamtliche Mitstreiter. Und fand einen ersten im Krefelder Softwareentwickler Alexander Schröer.

Zusammen mit der Webdesignerin Lea Schirmer betreibt er die Firma Katalytics, die unter anderem Apps entwickelt. „Die Anfrage bot uns die Möglichkeit, die Ukrainer in Krefeld konkret zu unterstützen“, begab sich Schröer gern ans Werk und unterteilte die App in vier Rubriken:

Unter der Überschrift „Give“ können Spendenwillige ihre Sachspenden eingeben, auf dass sie von Spendennehmern leicht gefunden werden können.

Unter der Rubrik „Meet“ erfahren Flüchtlinge relevante Veranstaltungen, Anlaufstellen, Basare und Öffnungszeiten, die hier einzugeben sind.

Ähnlich die Rubrik „Get“, die Links zu Behörden, Flüchtingsrat oder Übersetzungsprogrammen enthält.

Die Rubrik „Map“ rundet die Info ab: darunter nämlich steht ein Stadtplan, in den die Standorte von Behörden, Sportstätten oder Auskunftsstellen angezeigt werden.

Entsprechend der Inhalte trägt die App den einprägsamen Namen „Meet, Give, Get“.

Der besondere Clou der neuen App: „Je nachdem, von welchem Handy sie aufgerufen wird, erscheint sie in ukrainischer, russischer, englischer oder deutscher Sprache“, unterstreicht Entwickler Schröer die Ausrichtung auf die Zielgruppen.

Um auf die App aufmerksam zu machen, hat die Grafikerin Angelina Assfalg von Assfalgdesign Flyer und Plakate gestaltet, die die Druckerei Paniczek und Quick Druck erstellt. Ebenfalls alles ehrenamtlich. Die Plakate sollen an den Info-Points, wo die Flüchtlinge ankommen, angebracht werden.

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„Wir haben das Projekt auch mit der Flüchtlingskoordination der Stadtverwaltung abgesprochen“, ergänzt Nadja Kreschmer. Denn mit dieser App steht nichts weniger als eine lokale Info-Börse zur Verfügung, die auf die Bedürfnisse der Schutzsuchenden und der Spendenwilligen zugeschnitten ist und von beiden auf einfache Weise genutzt werden kann.

„Es ist wirklich toll, dass die Solidarität und Unterstützung von allen Beteiligten so groß ist“, freut sich die Initiatorin über den gelungenen Abschluss des Projektes. Es soll auch immer weiter entwickelt werden. Wer also eine Resonanz oder weitere Hinweise geben will, kann dies gerne unter folgender E-mail-Adresse tun:

meetgiveget@gmx.de

Am Oster-Sonntag in der neuen Extra-Tipp-Ausgabe steht der QR-Code, mit dem die App leicht aufrufbar ist.