1. Krefeld

Yayla-Arena: „Müssen wieder Vertrauen aufbauen“

Yayla-Arena : „Müssen wieder Vertrauen aufbauen“

Nach wie vor leidet die Veranstaltungsbranche unter den Auswirkungen der Pandemie. Auch die Seidenweberhaus GmbH musste ihre Hallen lange Zeit schließen.

Lange war es viel zu ruhig in der Yayla-Arena. Rund 18 Monate lang blieben die Pforten von Krefelds „guter Stube“ an der Westparkstraße für das Publikum geschlossen. Es war im März 2020, als der Auftritt des Comedian Sascha Grammel abgesagt wurde. Dies war die erste Veranstaltung, die der Pandemie zum Opfer fiel. Ausgerechnet Grammel war es dann, der im Oktober diesen Jahres den Eventreigen in der Arena wieder eröffnete. „Es waren schwierige Monate. Wir waren quasi anderthalb Jahre im Lockdown“, räumt Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH ein. Und genau darüber wollten wir mit ihm und Inge Klaßen, der Managerin der Yayla-Arena, sprechen.

Mit Beginn der Pandemie trudelten reihenweise Absagen und Verschiebungen für die Konzerte, Shows und Events im Seidenweberhaus sowie der Arena ein. „Die Veranstaltungsbranche hat unter Corona enorm leiden müssen“, sagt Inge Klaßen. Auch die Seidenweberhaus GmbH war betroffen. „Wir mussten schnell reagieren und taten dies auch radikal“, ergänzt Paul Keusch. Aushilfen mussten entlassen werden, geplante Investitionen wurden gestrichen oder zurückgestellt, es wurde Kurzarbeit angemeldet. Und ohne die November- und Dezemberhilfen 2020 wäre der Wirtschaftsplan sowieso nicht zu retten gewesen. „Alles in allem sind wir im Rahmen geblieben“, berichtet Keusch, der allerdings auch weiß, wie sehr die „Kaskade unserer Partner und Dienstleister“ durch den Einbruch im Veranstaltungssektor getroffen wurde. Beispielhaft nennt er die Firmen, die die Umbauarbeiten in der Halle durchführen, die Wäscherei, die mit der Reinigung der Mitarbeiterkleidung beauftragt wurde sowie die Unternehmen, die Yayla-Arena und Seidenweberhaus nach Ende der Veranstaltungen wieder auf Vordermann bringen. „Die Kette derer, die an solchen Events hängen, ist unglaublich lang“, stellt Inge Klaßen fest.

Für politische Gremiensitzungen, Betriebsversammlungen und ähnliches war vor allem die Yayla-Arena genau der richtige Ort, um während der Pandemie zu tagen. „Platz ist ja genug da“, sagt die Hallenmanagerin, die im Auftrag eines Konzerns einmal nachrechnete, wie viele Menschen „mit Abstand“ bei einer Vollauslastung der Tribünen im Inneren der Multifunktionshalle Platz finden würden. „1450 Personen“, sagt Klaßen und breitet augenzwinkernd die Arme aus. Zur Erinnerung: Bei Eishockeyspielen wäre die Arena mit 8029 Besuchern ausverkauft.

Apropos Eishockey. Auch während der Pandemie wurde an der Westparkstraße der schwarzen Hartgummischeibe hinterher gejagt. „Aber die Fans fehlten einfach“; sagen die Macher der Seidenweberhaus GmbH unisono. Umso glücklicher sind sie, dass seit September die Pinguine-Anhänger wieder in der Halle für Stimmung sorgen.

Und wie geht es 2022 weiter? „Es wird eine Weile dauern, ehe wir wieder eine Art Normalzustand haben werden“, ist sich Paul Keusch sicher und ergänzt: „Viele Leute sind noch verunsichert und zögern, Karten für Veranstaltungen zu kaufen. Wir müssen wieder Vertrauen aufbauen.“