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Stadt präsentiert weitere Details des Mobilitätskonzepts: Mobilität „2030+“ in Krefeld: Weniger Verkehr, mehr Grün

Stadt präsentiert weitere Details des Mobilitätskonzepts : Mobilität „2030+“ in Krefeld: Weniger Verkehr, mehr Grün

In dieser Woche wurden weitere Details des „Mobilitätskonzept 2030+“ bekannt. Die Krefelder Stadtverwaltung schlägt der Politik vor, den PKW-Verkehr im Innenstadtbereich zwischen den Wällen zu beschränken. Ausgebaut werden sollen der ÖPNV sowie der Rad- und Fußgängerverkehr.

Nun liegt es vor, das Mobilitätskonzept „2030+“, welches die Verkehtsbewegungen in Krefeld ganz neu ausrichten soll. Die Stadtverwaltung präsentierte in dieser Woche das gut 200 Seiten starke Papier, welches das Gutachterbüro LK Argus aus Kassel erstellte. „Ich bin mir sicher, dass ein Krefeld, welches dieses Konzept konsequent umsetzt, ein schöneres und besseres Krefeld ist“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer, der allerdings auch einräumte: „Dass nicht jeder alles toll finden wird, ist klar. Dennoch sollte man sich nicht im Streit verlieren. Denn vieles bringt Krefeld ein großes Stück voran.“

Das Mobiliätskonzept, welches innerhalb von rund zweieinhalb Jahren mit Beteiligung zahlreicher Akteure erarbeitet wurde, umfasst acht Handlungsfelder sowie vier Vertiefungsbereiche. Unzählige konkrete Maßnahmen werden aufgeführt. Oberstes Ziel ist es jedoch, den Verkehr in Krefeld umweltfreundlicher zu gestalten und die Mobilitätsmöglichkeiten enger zu verzahnen. Der Pkw-Verkehr soll weitgehend aus dem Innenstadtbereich verdrängt, der ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr hingegen gestärkt werden. Einzelne Ideen, wie eine Tempo 30-Zone  sowie eine Einbahnstraßenlösung innerhalb der vier Wälle waren bekannt. In der „Innenstadt der kurzen Wege“ soll Fußgängern und Radlern soll Planungsdezernent Marcus Beyer kann sich zudem vorstellen, das Schienennetz der Straßenbahnen auch für den Wirtschaftsverkehr zu nutzen. Waren und Materialien könnten so - beispielsweise aus dem Hafen - zu zentralen Punkten transportiert werden. Von dort aus sollen sie mit anderen Verkehrsmitteln verteilt werden.

Das Mobilitätskonzept „2030+“ ist wohlgemerkt ein Entwurf. Dieser muss nun von den politischen Gremien diskutiert werden. Neben dem Planungsausschuss und dem Rat sollen auch alle Bezirksvertretungen in die Beratungen eingebunden werden.

Auch wenn sich das Konzept, wie der Name schon sagt, mit der Mobilität in Krefeld ab 2030 auseinandersetzt, so kann sich Oberbürgermeister Frank Meyer gut vorstellen, einzelne Maßnahmen bereits vorzuziehen oder in Modellprojekten umzusetzen. Ein Beispiel: Rollrassen auf einem der Wälle, um den Bürgern den Flaniercharakter schmackhaft zu machen. Für Meyer eine „wunderbare Idee“.

Auch die CDU-Fraktion begrüßt den Entwurf des Mobilitätskonzepts. Aus Sicht der größten Stadtratsfraktion stelle das Konzept „einen strategischen Leitrahmen dar, der mindestens für das nächste Jahrzehnt gültig sein sollte“. Es solle  „die Blaupause dafür sein, wie wir künftig Mobilität in Krefeld strategisch entwickeln wollen“. Viele Punkte müssen jedoch noch im Einzelnen diskutiert werden, wie die Anordnung von E-Ladesäulen in den Stadtteilen, Gestaltung von ÖPNV- Knotenpunkten, Ausbau der ÖPNV- Beziehungen zwischen den Stadtteilen, parkplatzfreie Innenstadt oder sogenannte Verteiler-Hubs für Waren“, erklärt Jürgen Wettingfeld, der für die CDU die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts begleitet.

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Allerdings sieht die CDU auch manche Ideen kritisch. „Uns fehlt der Ansatz der Technologieoffenheit. Auch in Zukunft werden die Menschen Autos fahren,vdie aber durch Strom oder Wasserstoff angetrieben werden. Das Konzept darf daher nicht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeiplanen, sondern diese mitnehmen.“

OB Meyer stellte klar, dass man Autos „nicht dämonisieren“, den Menschen stattdessen Alternativen aufzeigen wolle.