1. Krefeld

Mies van der Rohe Ausstellung im Verseidag-Gebäude Krefeld

Studenten analysieren Krefelder Mies-Bauten : Der Stilikone auf der Spur

Studenten der Architektur haben die Krefelder Gebäude von Mies van der Rohe untersucht. Ihre Ergebnisse stellen sie im Verseidag-Gebäude aus. Die Ausstellung ist vom 16. Mai bis 30. Juni zu sehen.

„Ist da Mies drin“? Das werden sich viele Besucher fragen, die am ehemaligen Verseidag-Gebäude im heutigen „Mies van der Rohe Business-Park“ an Girmesgath vorbeigehen.

Denn dort hängen rote Rohre aus den Fenstern des zweiten Stocks, aus denen die leise Stimme des Star-Architekten Ludwig Mies van der Rohe vibriert. Hält man die Rohre ans Ohr, kann man den ehemaligen Direktor des berühmten „Bauhaus“ deutlich sprechen hören.

In der Tat: Da ist wirklich Mies drin. Und nicht nur in den Rohren, sondern ebenso im alten Verseidag-Gebäude.

Denn hier stellen die Architekturstudenten von Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln) und Prof. Norbert Hanenberg (TH Gießen) ihre Studien zu Mies van der Rohe aus. Man sieht Modelle, Zeichnungen, Fotos und viele Erklärungstafeln.

Die Studierenden wollten die Geheimnisse der Gebäude lüften, die Mies van der Rohe in Krefeld gebaut oder für Krefeld konzipiert hat. Dazu gehören die heutigen Kunstmuseen Haus Lange und Haus Esters an der Wilhelmshofallee, das Verseidag-Gebäude selbst, ein geplantes Clubhaus am Egelsberg und auch ein Haus am Talring, dessen Verbindung zu Mies wissenschaftlich umstritten ist.

„Wer diese Arbeiten anschaut, geht später anders durch Haus Lange und Haus Esters“, verspricht Prof. Hanenberg. Denn der Besucher nimmt die vielen „kleinen“ Entwicklungen zwischen dem ursprünglichen Architektenentwurf und dem fertigen Gebäude wahr.

Die Krefelder Ausstellung ist Teil des NRW-Gesamtprojektes „Mies im Westen“. Ein weiterer Teil der Studien ist in Aachen ausgestellt, ein dritter in Essen. „Wir wollten die Geschichte von Mies in seinem regionalen Rahmen erzählen“, erklärt Prof. Daniel Lohmann.

Dabei ist der Krefelder Teil besonders wichtig. Denn in der Seidenstadt wurde Mies Ende der 20er Jahre tätig, bevor er in den späten 30ern Europa verließ und in die USA ging. In Krefeld vollendete sich seine Praxis als Architekt. Die Merkmale seiner Architektur trug er dann als Stilikone in alle Welt.

Die Ausstellung im Business-Park ist öffentlich zugänglich und von Donnerstag, 16. Mai, bis 30. Juni zu sehen.

Öffnungszeiten: Die - Fr 10-18 Uhr, Sa und So 12 - 18 Uhr.