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Jugendförderung bei Blau-Weiß: Merkel sieht vergebenes Potenzial

Jugendförderung bei Blau-Weiß : Merkel sieht vergebenes Potenzial

In der Tennis-Bundesliga gehört der HTC Blau-Weiß Krefeld mittlerweile zu den besten Teams. Doch in der eigenen Nachwuchsförderung sieht Teamchef Olaf Merkel Entwicklungspotenzial

Ein paar ältere Herren messen sich im Doppel, mehrere Jugendliche bekommen Einzeltraining, nichts mehr zu sehen von den bis zu 1500 Zuschauern: Nach der erfolgreichen Bundesliga-Saison ist es naturgemäß relativ ruhig geworden auf der schmucken Anlage des HTC Blau-Weiß Krefeld.

Doch einer ist tatkräftig wie eh und je, eine Pause gönnt sich Olaf Merkel nur selten. "Natürlich kommt man ein bisschen zur Ruhe, aber wir treiben natürlich schon die Planungen für die kommende Saison voran", erklärt der Teamchef. Top-Spieler Marco Cecchinato, Roberto Carballés Baena, Paolo Lorenzi, Alessandro Giannessi, Andrea Collarini, Pedro Cachin und Federico Gaio bleiben dem HTC erhalten. Auch Jürgen Melzer wird seine aktive Karriere wohl fortsetzen und dann erneut für das Stadtwaldteam aufschlagen.

Doch es ist weniger die Zukunft der Bundesliga-Mannschaft, die Merkel in diesen Tagen umtreibt, sondern der Nachwuchs. Denn obwohl der 66-Jährige für vier Jahrzehnte Arbeit im deutschen Tennis, vor allem mit Jugendlichen und als Trainer und Ausbilder, vom DTB den Trainer-Award verliehen bekam, bleibt eine Wirkung bislang aus.

Während aus ganz Deutschland Glückwünsche eingingen, scheint der Award und seine Außenwirkung im eigenen Klub nicht die erhoffte Anerkennung zu finden. "Es geht hier nicht um meine Person, sondern um den Nutzen, den man aus sowas ziehen könnte. Junge Spieler aus der ganzen Region kommen zu uns, durch so eine Auszeichnung wird man als Klub noch attraktiver für den Nachwuchs", ist sich Merkel sicher.

Er bemängelt die fehlende Kommunikation bei der Trainingsorganisation und Planung, auch bei den Leistungsspielern. "Das könnte einfach effizienter ablaufen", stellt Merkel etwas überrascht fest. Es gehe dabei um Trainingszeiten, aber auch die für viele Eltern so wichtige finanzielle Förderung des Klubs.

"Es werden zu häufig Stunden zu bestimmten Zeiten gefördert. Doch nicht die Zeiten, sondern Personen müssten gefördert werden", ist sich Merkel sicher, der vergebenes Potenzial im Verein sieht.

Hajo Ploenes, Präsident des HTC, sieht das etwas gelassener. "Ich finde es gut, dass sich Olaf Merkel Gedanken um den Nachwuchs macht, wir haben schließlich auch eine der größten Jugendabteilungen in Krefeld. Aber an den Zeiten und auch an der Förderung für die Kinder und Jugendlichen hat sich nichts geändert. Die Älteren bekommen sie jetzt nur nicht mehr aus dem Jugendetat, sondern aus dem für Erwachsene."

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Hoffnungsvolle Talente werden also weiterhin gefördert. "Selbstverständlich, da legen wir sehr großen Wert drauf und dafür arbeiten wir auch gemeinsam", so Ploenes.