1. Krefeld

Maler Michael Toenges stellt im Krefelder Kunstverein aus

Maler Michael Toenges im Kunstverein : „Ich denke mir meine Bilder nicht aus“

Im Krefelder Kunstverein stellt ein ehemaliger Schüler der Werkkunstschule aus: Maler Michael Toenges hat zum Thema seiner Bilder die Farben erhoben.

"Ich habe die Gegenständlichkeit verlassen und mich der Farbe zugewandt", zeigt Michael Toenges auf seine großformatigen bunten Gemälde. Der Kölner Maler, der in Krefeld zur Schule ging und seine Laufbahn an der hiesigen Werkkunstschule begann, stellt gegenwärtig im Kunstverein am Westwall 124 aus.

Seine Bilder fallen durch die kräftigen Pinselstriche und die teils dick aufgetragenen Farben auf. "Ich denke mir meine Bilder nicht aus", erklärt der Künstler, "sie haben auch kein Thema." Statt dessen entstehen die abstrakten Gemälde intuitiv beim Malprozess selbst. Und dieser ist voller Umwege:

"Vielfach erscheint mir nach einigen Wochen die Arbeit sinnlos", reflektiert er über diesen Malprozess. Dann kratzt der gebürtige Bayer, der an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat, alles Aufgetragene wieder von der Leinwand ab und beginnt von neuem - aber auf einer anderen Bewusstseinsstufe.

"Es hat sich ein Erkenntnisprozess ergeben", beschreibt Toenges sein Schaffen, "und damit beginnt das Malen des Bildes erst richtig." Nun macht es ihm regelrecht Freude, die Farben, die sein eigentliches Bildthema sind, kräftig aufzutragen. "Das ist überwältigend", beschreibt er seine Gefühle, "Malen wirkt dann wie eine Droge." Irgendwann sagt ihm sein Gefühl: Jetzt ist das Werk fertig.

Während Toenges in seinen Anfängen noch gegenständlich malte und viele kleinformatige Versuche anfertigte, ging er bald zur abtrakten Malerei über. Die Ausstellung am Westwall zeigt einen Querschnitt durch seine Entwicklung.

Im oberen Stockwerk des Kleinhütterhauses sind auch frühere gegenständliche Arbeiten zu sehen, während das untere Stockwerk den abstrakten Farbkompositionen vorbehalten bleibt.

Mit einer Ausnahme: Kleinteilige Bilder zeigen quasi "Fingerübungen" des Künstlers, nämlich Wiedergaben berühmter Gemälde der Kunstgeschichte. "Ich wusste anfangs lange nicht, was ich malen sollte", blickt der Mittsechziger auf seine Anfangszeit zurück. Nur das Talent und der Drang waren vorhanden. So füllte er ganze Mappen mit Versuchen. Für seine künstlerische Entwicklung waren sie wichtig.

Heute fasziniert ihn der Ausdruck der Farben. Deren Kompositionen ergibt auf jedem Bild eine ganz eigene Ästhetik.

Öffnungszeiten: Sonntag 11 bis 13 Uhr, Montag 14 bis 16.30 Uhr, Dienstag bis Freitag 10 bis 12.30 Uhr.