1. Krefeld

Lärm zur Nacht

Sitzbänke im Park : Böse Überraschnung nach dem Urlaub

Nächtlicher Lärm im Stadtpark ist in Hüls ein Dauerärgernis. Nun meldet sich ein Anwohner zu Wort.

Eine unliebsame Überraschung ereilte Winfried Denter, als er im Sommer aus dem Urlaub zurückkehrte.
Der Anwohner vom Hülser Stadtpark hatte zuvor eine Ortsbegehung mit heimischen Politikern unternommen. Ziel: Zwei Sitzbänke im Park, die genau an der Grenze zu seinem Grundstück aufgestellt worden waren. "Auf diesen Bänken treffen sich immer wieder Jugendliche, die bis in den späten Abend hinein lärmen", ärgerte sich Denter und schlug eine Verlegung der Bänke an einen anderen Platz im Park vor.


Als er aus seinem Urlaub zurück kam, war die Verlegung der beiden Bänke in der Tat erfolgt. Nur: der Abstand zum alten Platz beträgt lediglich ca. 25 Meter.


"Hier ist überall freier Raum", verweist Winfried Denter auf die großen Freiflächen in der Weite des Stadtparks. Warum müssten die Bänke ausgerechnet dort aufgestellt werden, wo Anwohner ihre Terrassen haben?
Mit diesem Anliegen meldete sich der enttäuschte Bürger jetzt in der Einwohnerfragestunde vor der Hülser Bezirksvertretung.


Die Hülser Kommunalpolitiker zeigten sich zunächst verwundert: "Wir haben doch einen Beschluss gefasst, die Bänke zu versetzen, warum wird davon abgewichen?", schaute CDU-Sprecher Timo Kühn die Verwaltungsvertreter vorwurfsvoll an.


Barbara Abts von der SPD-Fraktion, die an der Begehung teilgenommen hatte, widersprach: "Dort wo wir beschlossen haben, dass keine Bänke mehr stehen sollen, da stehen auch keine mehr."


SPD-Fraktionschef Martin Reyer verwies genervt darauf, dass die Aufstellung der Sitzbänke mit dem Heimatverein und anderen Interessierten gemeinsam beschlossen worden sei. Man müsste doch alle Bänke im Park wieder abmontieren, wenn man jeder Beschwerde eines Nachbarn gerecht werden wolle.


Bezirksvorsteher Hans Butzen versuchte sich an einem Kompromiss: "Ich überlasse das der Verwaltung." Vielleicht könne sie eine erneute Ortsbegehung organisieren.


Das Problem nächtlichen Lärms beschäftigt die Hülser Politik schon länger. Vielfach waren es auswärtige Jugendliche, den den Park für abendliche Zusammenkünfte nutzten. Dahinter steckt das weit umfassendere Problem, dass für die Jugend nicht genügend attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
"Das ist aber schon viel besser geworden", schränkt Bezirksvorsteher Butzen ein und fügt hinzu: "Die Jugendlichen müssen sich auch irgendwo aufhalten dürfen". Der Park sei schließlich für die Öffentlichkeit.