1. Krefeld

Kleinkunstbühne in Krefeld steht vor dem Aus

Theater hintenlinks in Existenznot : “Irgendwann kann man nicht mehr“

Die Kleinkunstbühne „Theater hintenlinks“ steht vor dem Aus. Noch suchen die Betreiber verzweifelt einen Ausweg.

„Irgendwann kann man nicht mehr“, stöhnt Peter Gutowski, künstlerischer Leiter des „Theaters hintenlinks“. Seine Frau Anuschka Gutowski und er betreiben die beliebte Kleinkunstbühne in der Alten Brotfabrik hinter dem Hauptbahnhof. Doch im kommenden Jahr wird die Spielstätte schließen.

Das hat mehrere Gründe. Den „Todesstoß“, wie Anuschka Gutowski es formuliert, habe das Theater durch Divergenzen mit dem neuen Eigentümer des Gebäudes erhalten. Doch schon zuvor, als sich das Gebäude noch im Besitz der Stadt Krefeld befand, habe die „Selbstausbeutung“ (Peter Gutowski) der beiden Betreiber einen immer höheren Grad erreicht. „Früher hatten wir mal einen Maskenbildner, Bühnenbildner und Musiker“, erinnert sich Peter Gutowski an die Anfänge, „heute sind wir beide noch allein da.“

Die Kostensteigerungen setzen dem Unternehmen zu, gerade auch jetzt in der Energiekrise. Zwar erhält das Theater einen Zuschuss von der Stadt Krefeld, aber der reiche nicht aus, sagen die Gutowskis. Die Stadt habe in Aussicht gestellt, den Zuschuss zu erhöhen. „Wir warten auf ein Signal der Stadt“, hofft der Theatermacher immer noch auf Besserung, „wir brauchen Planungssicherheit.“

Denn die Gutowskis würden ihre Arbeit in Krefeld gern fortsetzen. Auch ohne feste Spielstätte. Zwar ist der Auszug aus der Alten Brotfabrik nächsten Sommer beschlossene Sache. „Aber wir könnten auch als mobiles Theater weitermachen“, wollen die Künstler keineswegs die Flinte ins Korn werfen. Dazu allerdings benötigen sie zumindest eine Arbeitsstätte, wie etwa ein Atelier oder eine Werkstatt. Sie könnten dann Gastspiele in Kultureinrichtungen oder Schulen anbieten, wie sie es auch jetzt schon vielfach gemacht haben.

Optimal wäre natürlich, wenn sich ein neuer fester Spielort finden ließe. Die Gutowskis strecken die Fühler nach Unterkünften aus, haben aber noch nichts gefunden. 

Doch auch im Falle eines Erfolgs ist ihnen die „Planungssicherheit“ von entscheidender Bedeutung. „Sonst hat unser Theater keine Zukunft“.