1. Krefeld

Jahresbilanz des Chemparks Krefeld-Uerdingen

Chempark Krefeld : 415 Millionen Investition

Der Chempark in Uerdingen legt seine Jahresbilanz vor. Noch nie waren die Investitionen der Firmen so hoch wie 2018. Das belegt ein großes Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Krefeld.

Lars Friedrich macht die kleine Rundfahrt durch den Chempark richtig Spaß. Hat der Leiter des Industriearreals seinen Gästen von den Medien doch hervorragende Zahlen zu bieten: „Die Unternehmen haben für 415 Millionen Euro investiert“, verkündet Friedrich die Gesamtbilanz des Jahres 2018. „Das ist ein Höchstwert“, fügt er stolz hinzu.

Entsprechend sei auch die Zahl der Mitarbeiter gestiegen: Rund 8000 Menschen sind in den Firmen des Chemparks beschäftigt, davon über 400 Auszubildende. „Wir sind der größte Arbeitgeber in Krefeld und Umgebung“, rückt Friedrich die Bedeutung des Chemparks ins rechte Licht.

Eine Bedeutung, die nicht allein dem Arbeitsmarkt zugute komme. Gut 270 Millionen Euro im Jahr würden die Beschäftigten als Konsumenten in der Seidenstadt ausgeben.

Die Firma Currenta, die den Chemiepark betreibt, investiert selbst kräftig in die Infrastruktur. So erneuert sie den weithin sichtbaren Schüttgutkran am Rheinufer für gut 2,5 Millionen Euro. Dadurch können demnächst pro Jahr gut 270.000 Tonnen Rohstoffe von Lastschiffen in den Chemiepark verladen werden. Ein Gewicht, das 18.000 Lastwagen entspricht.

Zu den Firmen, die solche Rohstoffe dringend brauchen, gehört zum Beispiel der Werkstoffhersteller Covestro. Das Unternehmen beschäftigt im Chempark rund 1000 Mitarbeiter und spaltet in seiner Anlage Natriumchlorid in Chlor und Natriumlauge auf. Dazu benötigt es nicht weniger als 1000 Tonnen Salz am Tag.

Aber nicht nur der moderne Rohstofftransport ist für den Chempark existenziell. Lars Friedrich führt seine Gäste in den sogenannten „Meet me Raum“, das Herzstück des für 20 Millionen Euro verlegten Glasfasernetzes. Es sorgt dafür, dass die angesiedelten Betriebe über schnelles Internet verfügen können. Außerdem verbindet es die Chempark-Standorte Krefeld, Leverkusen und Dormagen digital miteinander.

Sorgen bereitet Friedrich der mögliche Brexit, weil dieser die Transportverläufe von und nach England stören würde. Aber auch das öffentliche Verkehrsnetz ist in die Jahre gekommen und bedarf der Sanierungen. Für die transportintensive Chemiebetriebe sehr wichtig.