1. Krefeld

"Gerechte unter den Völkern": Israels höchste Ehrung für Krefelderin Anna Tervoort

"Gerechte unter den Völkern" : Israels höchste Ehrung für Krefelderin Anna Tervoort

Die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld erinnert jetzt auf besondere Weise an die mutige Krefelderin Anna Tervoort.

Die Gedenkstätte Yad Vashem hatte Anna Tervoort 1997 als "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet, weil sie der Jüdin Johanna Werner 1944/45 das Leben gerettet hatte.

Tervoort ist bislang die einige Krefelderin, die auf diese Weise geehrt wurde. In der Dokumentationsstelle wurde nun eine Eisenplanke neben der Infotafel zu Anna Tervoort angebracht. Diese soll an den Baum im "Garten der Gerechten" in Jerusalem erinnern.

Schüler können Plastikblätter unterschreiben und mit Magneten an die Planke heften. Die Idee stammt von der Künstlerin Ingrid Krusat-Dahmen.

Im September 1944 wollten die Nazis jüdische Ehepartner ins KZ verschleppen und dort ermorden. In Krefeld waren zwischen 50 und 60 Menschen betroffen, darunter Johanna Werner. Anna Tervoort in Traar sagte sofort: "Frau Werner kann hier bleiben". In einem Verschlag auf dem Bauernhof an der Nieper Straße musste sie sich dann verstecken.

Doch ihre Anwesenheit blieb nicht unbemerkt. Ein Nachbar erpresste die Bäuerin, und Johanna Werner musste den Hof verlassen. Zuerst fand sie Zuflucht bei einem Zahnarzt. Anna Tervoort und der Ehemann von Werner versorgten sie weiter mit Lebensmitteln.

Nach einem Bombenangriff Anfang Januar 1945 lebte Johanna Werner unter Ausgebombten im Bunker am Hauptbahnhof. Sie überlebte den Krieg. Anna Tervoort starb einige Jahre nach der Ehrung.