1. Krefeld

In eigener Sache: Homeoffice seit einem Jahr . . .

In eigener Sache : Homeoffice seit einem Jahr . . .

Seit nunmehr fast genau einem Jahr arbeitet die Redaktion des „Extra-Tipp am Sonntag“ aus dem Homeoffice heraus. Ein ganz persönlicher Rückblick auf verrückte zwölf Monate.

Heute ist es genau 365 Tage her. Es war der 15. März 2020. Ein Sonntag. Am späten Nachmittag kehrten wir von der niederländischen Küste zurück. Ein Wochenendausflug mit den Großeltern. Und ja, die ersten Auswirkungen des Coronavirus wurden sichtbar. So saßen wir samstagsabends noch unbeschwert und ohne jegliche Einschränkungen in einer Strandbar. Am Sonntagmorgen waren in eben jenem Lokal mit Meerblick plötzlich Tische gesperrt. Abstand halten, Desinfektion - quasi über Nacht war alles anders. Die Stimmung wurde zunehmend bedrückter. Am Abend - wir waren wieder in Krefeld - klingelte mein Handy. Ab morgen sind wir alle im Homeoffice, hieß es. 365 Tage ist das jetzt her.

Dieser Artikel ist sehr persönlich. Er ist natürlich gefärbt, spiegelt „mein“ Jahr - beziehungsweise das unseres Verlags - wider. Und doch wird es vielen von Ihnen ähnlich ergangen sein - in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Am Ende reden wir über ein Jahr Homeoffice, über Veränderungen, Errungenschaften und Hoffnung.

Seit dem 17. März - es war ein Dienstag - gab es täglich eine „Corona-Pressekonferenz“ im Rathaus. Immer zur gleichen Zeit. 12 Uhr. Und es war tatsächlich auch der einzige „Außer-­Haus-Termin“ für lange Zeit. Den 26. März werde ich übrigens ebenfalls nicht vergessen. An diesem Tag verkündete OB Frank Meyer den ersten Todes­fall in Zusammenhang mit Covid-19 in Krefeld. Auch im Kollegenkreis machte sich Bedrücktheit breit.

Doch nicht nur das „Wo“ änderte sich mit Beginn der Pandemie, auch das „Wie“. Als Redaktion passten wir unsere Arbeitsweise dem Geschehen an. Die Online-Berichterstattung wurde noch viel wichtiger. Auf www.mein-krefeld.de informieren wir seit einem Jahr mehrmals täglich über das Corona-Geschehen in der Stadt. Es zahlte sich aus, dass unsere Team auf das Arbeiten im Homeoffice vorbereitet war. Technisch lief zumindest alles rund. Die veränderten Kommunikationswege waren jedoch zunächst gewöhnungsbedürftig. Telefon- und Videkonferenzen ersetzen nun einmal nicht den regelmäßige Austausch im Büro. Der kurze Schwatz auf dem Flur oder in der Kaffeeküche fehlten - und sie fehlen nach wie vor.

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Doch nicht alles an den veränderten Arbeitsbedingungen ist schlecht. Im Gegenteil: Die freie Zeiteinteilung ist für uns, die wir ja Schreibtischtäter sind, ein großer Vorteil.  Zwischendurch eine Kleinigkeit kochen (spart übrigens auch einiges an Geld), die Waschmaschine anstellen oder die Blumen gießen. Auch das ist Homeoffice. Nicht zu vergessen: Es ist schon toll, im Freien am Rechner zu sitzen, Texte zu schreiben oder Seiten zu layouten. Ein weiteres Plus.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Arbeit wird nicht weniger. Aber sie wird dann gemacht, wenn es sinnvoll ist. Nicht selten klappte ich morgens gegen 7 Uhr den Laptop auf und schloss ihn erst kurz vor Mitternacht. Mein Fazit: Für unsere Arbeit ist Home­office mit Sicherheit ein Modell, welches nach Ende der Pandemie nicht enden wird. Allerdings nicht dauerhaft, nicht fünf Tage pro Woche. Denn die Kontakte, das Miteinander, der normale Büroalltag - diese wunderbaren Dinge, die vor Corona selbstverständlich erschienen, fehlen. Aber es wird wohl noch etwas dauern, ehe ich alle Kollegen in unserem Verlag an der Königstraße 40, im Herzen Krefelds, wiedersehen werde. Das ist schade. Fakt ist aber auch: Ihr Extra-Tipp erscheint nach wie vor Woche für Woche - und er wird im Homeoffice produziert. Seit nunmehr 365 Tagen!