1. Krefeld

Stiftung Denkmalschutz gibt 30.000 Euro: Hilfe fürs Poelzig-Haus

Stiftung Denkmalschutz gibt 30.000 Euro : Hilfe fürs Poelzig-Haus

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert Restaurierungsarbeiten im historischen Poelzig-Haus in Kliedbruch.

Krefeld (red) Den Fördervertrag der DSD hat Architekt Klaus Reymann als Vorsitzender de rKrefelder Baudenkmalstiftung, heute an die Denkmaleigentümer Barbara Monheim-Opitz und Florian Monheim übergeben.

Das Poelzig-Haus (eigentlich Haus Steinert) an der Kliedbruchstraße Kliedbruch gilt als das einzige Wohnhaus des expressionistischen Architekten Hans Poelzig für einen privaten Bauherrn. Poelzig, der mit dem Haus des Rundfunks in Berlin (1928/29) und dem Verwaltungsgebäude der IG Farben in Frankfurt (1929) als einer der bedeutendsten deutschen Architekten seiner Zeit gilt, entwarf Einfamilienhäuser ansonsten nur im Rahmen von Bauausstellungen oder Wettbewerben.

Der giebelständige Backsteinbau stand ursprünglich in freier Lage auf einem künstlichen Hügel. Das Gebäude hat einen ungewöhnlichen Baukörper. Die Wirkung erfolgt aufgrund der mit herabgezogenen Dächern gedeckten Abseiten, den Versprüngen, loggiaartig geöffneten Treppenzugängen und herausgezogenen Mauern. Die Fenster haben die Form von Quadraten und querliegenden Rechtecken. Ein spitzbogiges Ziegeldach, dessen eine Seite ein Geschoss tiefer hinabgezogen ist, weist unterschiedliche Radien über schmalem vorderem und breiterem rückwärtigem Hausbereich auf. Die unterschiedlichen Dachformen zeigen sich als Spitzbogen-, Sattel- oder Flachdach und weisen an der Nordseite eine geschwungene Dachgaube auf. Dadurch kommt es auch zu verschiedenen Geschosshöhen. Anfang der 1960er Jahre hat man das Erdgeschoss erweitert und eine Dachhälfte hinausgezogen, wodurch ein Gegenschwung entstand, der sich vermutlich an einem Musterhausentwurf Poelzigs aus dem Jahr 1904 orientierte. Im Inneren dominiert das originale, elegant geschwungene Treppenhaus, dessen eichenhölzerne Treppe sich vom Erdgeschoss aus über eine Zwischenetage emporschwingt, teilweise hinter einer Wand verborgen fortläuft, um sich dann in einer Galerie zu öffnen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)