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Krefelder Forschungsinstitut feierlich neu eröffnet: High-Tech für Textilindustrie

Krefelder Forschungsinstitut feierlich neu eröffnet : High-Tech für Textilindustrie

Ministerin Svenja Schulze eröffnete das Textilforschungsinstitut nach dreijähriger Sanierung.

"Dieses Institut spielt eine wichtige Rolle für die Identität Krefelds", unterstreicht Oberbürgermeister Frank Meyer. Umso größer war der Schock, als das Textilforschungszentrum Nordwest (DTNW) 2009 nach Aachen umsiedeln sollte.


Diese Gefahr konnte nicht nur abgewendet werden. Es flossen sogar noch 9 Millionen Euro, um das Gebäude an der Adlerstraße grundlegend zu sanieren. "Kein Stein ist auf dem anderen geblieben", umreißt Direktor Professsor Dr. Jochen S. Gutmann den Umfang der dreijährigen Bauarbeiten:


Das Gebäude ist jetzt energetisch und sicherheitstechnisch auf den neusten Stand gebracht, ebenso die Technik der Labore. Die Fassade ist komplett erneuert und sogar der Grundriss in Teilen geändert.


Dieser Aufwand ist gerechtfertigt. Denn die Leistung des Zentrums ist enorm:
Zum einen arbeitet es mit der Universität Duisburg-Essen und der Hochschule Niederrhein gleichermaßen zusammen. "Dadurch entsteht eine Kette von der chemischen Grundlagenforschung an der Universität über ihre Anwendung an der Hochschule bis zur Nutzung durch die Industrie", hebt Hochschulpräsident Professor Dr. Hans-Hennig von Grünberg hervor.

Zum zweiten führt das Zentrum die beiden grundlegenden Bereiche Textil und Chemie zusammen.

Das ist in der heutigen Zeit besonders wichtig: "50 Prozent des Umsatzes der Textilindustrie sind inzwischen technische Textilien", betont NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.

Als die deutsche und auch die Krefelder Textilindustrie in den 70er Jahren in die große Krise geriet, sahen viele Beobachter das Ende der Textilindustrie gekommen. Doch das war voreilig. Die Textilforschung bewegte sich fort vom traditionellen Bekleidungsbereich hin zu ganz neuen Feldern wie Flugzeugbau, Autoausstattung, Herzklappenersatz, Rotoren, Leichtbau oder Schutzplanen. Schulze:"Mit 17 Milliarden Euro Umsatz steht die Textilindustrie heute genauso gut da wie in den 70er Jahren, nur eben mit anderen Produkten."


Da versteht es sich von selbst, dass Krefeld als Stadt von Samt und Seide stolz ist auf das eigene Forschungsinstitut, das technische Textilien ganz oben auf der Agenda hat.