1. Krefeld

Studie im Helios-Klinikum: Herzinfarkt: Wenn jede Minute zählt

Studie im Helios-Klinikum : Herzinfarkt: Wenn jede Minute zählt

Der sogenannte Hebungsinfarkt durch verstopfte Herzkranzgefäße ist eine der bösartigsten Erkrankungen, die die Medizin kennt. Die Helios-Klinik nimmt dazu seit Jahren an einer Studie teil.

Die Zahlen sind ernüchternd: Ein Drittel der Betroffenen stirbt, ohne überhaupt einen Arzt zu Gesicht zu bekommen. Wer im Krankenwagen liegt, für den zählt angesichts der massiven Durchblutungsstörung jede Minute.

Das Fitt-Stemi-Projekt misst die Zeiten zwischen Alarmierung, Eintreffen des Rettungsdienstes, Ankunft in der Klinik und Beginn der oftmals lebensrettenden Operation. Bei der OP wird das verstopfte Herzkranzgefäß mit Hilfe eines Katheters wieder geöffnet und durch ein Röhrchen, den sogenannten Stent, stabilisiert. Ziel der Studie ist, die Prozesse zu beschleunigen und Schwachstellen aufzudecken.

So kommt es immer noch vor, dass Patienten lebenswichtige Zeit verlieren, weil der Rettungswagen zunächst ein Klinikum ohne Herzkatheterlabor anfährt - oder es kommt zu Verzögerungen, weil mehrfach EKGs gefertigt und ausgewertet werden. Auch Wartezeiten in einer überfüllten Notaufnahme sind fatal. "Ein Hebeinfarkt muss absolute Priorität haben", sagt Dr. Rainer Ott, Leiter der Herzkatheterlabore am Herzzentrum Krefeld Niederrhein im Helios-Klinikum.

"Uns war es wichtig, bewerten zu können, wo wir in der Infarktrettung stehen und wo es im Rettungssystem zu vermeidbaren Verzögerungen kommt", erklärt Dr. Ott. Und die Bilanz ist positiv: Seit mehreren Jahren schneidet das Krefelder Rettungssystem mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen ab. Inzwischen hat man rund 1000 Fälle von Infarktpatienten ausgewertet, die am Helios Klinikum behandelt wurden.

"Es gibt immer etwas, das noch besser ineinandergreifen kann. Alle Rettungsdienstmitarbeiter sind speziell in der Erkennung von Herzinfarktsituationen geschult und fertigen grundsätzlich bei Verdacht ein EKG an. Schon vor Eintreffen im Krankenhaus steht damit die entscheidende Diagnose fest. Aus dem Rettungswagen heraus wird das Notfallteam informiert", erläutert Dr. Ulrich Lenssen, Ärztlichen Leiter des Krefelder Rettungsdienstes. Das Notfallzentrum führt das Rettungsteam, das einen Infarktpatienten bringt, heute ohne Zwischenstation direkt zum Katheterlabor.

"Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst hier in Krefeld ist exzellent. Alle Beteiligten waren von Beginn der Studie an sehr aufgeschlossen, für sich Prozesse zu verbessern", so Projektleiter Dr. Ott. Diese Kooperationsbereitschaft ist eine wichtige Voraussetzung, um im Sinne der Herzinfarktpatienten aus einer Rettungskette ein echtes Team zusammenwachsen zu lassen. In über 70 Prozent aller Fälle bleiben das Helios-Klinikum und der Krefelder Rettungsdienst deutlich unter den in den internationalen Leitlinien angestrebten 90 Minuten vom ersten Kontakt mit dem Rettungsdienst bis zur Öffnung des verschlossenen Gefäßes. "Das ist ein hervorragendes Resultat, das auch ein wenig stolz macht", betont Prof. Heinrich Klues, Chefarzt der Kardiologie.

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Am Helios-Klinikum sind sechs erfahrene interventionelle Kardiologen im Einsatz. Für eine optimale Notfallversorgung stehen am Herzzentrum Krefeld Niederrhein vier Katheterlabore bereit: Das Interventionszentrum wurde im Neubau zwischen OP-Sälen und der Intensivstation installiert.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)