1. Krefeld

Kein Kompromiss mit Tierheim gefunden: Fund-Hunde und Katzen im Zoo abgeben?

Kein Kompromiss mit Tierheim gefunden : Fund-Hunde und Katzen im Zoo abgeben?

Wenn es nicht noch in letzter Minute eine Lösung gibt, sollen Krefelder gefundene Tiere ab 1. Januar im Zoo abgeben. Zoo-Mitarbeiter sollen dann Hunde, Katzen und weitere Tiere, deren Halter nicht zu ermitteln sind, mindestens sieben Tage lang unterbringen und für die tierärztliche Behandlung sorgen.

Der Rat diskutierte den Vorschlag der Verwaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Beim Zoo wird man jetzt „in Vorüberlegungen eintreten“, heißt es dort auf Anfrage. Über das Thema, von dem der Zoo erst seit 14 Tage wisse, müssten sich die Verantwortlichen nun erstmal intensiv Gedanken machen“. Der Zoo verfügt über eine Außenstation, in der Tiere bei Bedarf in Quarantäne gehalten werden. Diese sei zur Zeit „heruntergefahren“ und könnte theoretisch zur Unterbringung der Fundtiere genutzt werden. Ob das tatsächlich praktikabel ist, und wie Rufbereitschaft und ein Fahrdienst zur Abholung der Tiere nachts und am Wochenende organisiert werden kann, muss nun diskutiert werden.

Hintergrund ist, dass sich Tierschutzverein und Stadt nicht über die Finanzierung des Tierheims einigen können. Die Stadt hat dafür 240.000 Euro pro Jahr geboten (bislang zahlte sie 100.000 Euro). Der Tierschutzverein als Betreiber des Tierheims geht jedoch von jährlichen Kosten von 460.000 Euro aus. Die Finanzierungslücke könne er nicht mehr aus Eigenmitteln und Spenden finanzieren. Das Tierheim wird auch nach dem 1. Januar weiter betrieben, es nimmt dann allerdings keine Fundtiere mehr auf. Rechtlich ist die Stadt verpflichtet dafür zu sorgen, dass Fundtiere ordnungsgemäß versorgt werden.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)