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Evakuierung aufgehoben: Entwarnung in Krefeld: Fliegerbombe ist entschärft

Evakuierung aufgehoben : Entwarnung in Krefeld: Fliegerbombe ist entschärft

Um 20.20 Uhr hallt der Ostwall von einer Explosion wider. In diesem Fall ein gutes Zeichen: Feuerwerker haben den unberechenbaren Säurezünder kontrolliert gesprengt. Ohne Zünder ist die 250-Kilo-Bombe, die Krefelds Innenstadt am Freitagabend in Atem hielt, vergleichsweise harmlos.

Rückblende: Mittags waren Bauarbeiter bei Erdarbeiten in der Baugrube am Ostwall 132 auf ein verdächtiges Metallobjekt gestoßen, das von den Maßen her eine Fliegerbombe sein konnte. Sie stellten die Arbeiten ein und riefen die Behörden.

 Die Bereiche der Evakuierungen. A=komplette Räumung, B=Räumung der Straßen.
Die Bereiche der Evakuierungen. A=komplette Räumung, B=Räumung der Straßen. Foto: Stadt

Die alarmierten gleich den Kampfmittelräumdienst. Die Feuerwerker bestätigten den Verdacht. Seit einigen Monaten wird in einem solchen Fall nicht lange gewartet, sondern in der Regel noch am gleichen Tag entschärft. In den Nachmittagsstunden liefen bei Stadt, Feuerwehr und Polizei die Vorbereitungen auf Hochtouren.

 Freitag Mittag: Polizei sichert die Fundstelle der Bombe.
Freitag Mittag: Polizei sichert die Fundstelle der Bombe. Foto: jps

Am Spätnachmittag wurde 21 Uhr als Entschärfungs-Zeitpunkt angesetzt. Daraus folgt, dass bis 20 Uhr ein Radius von 250 Metern rund um die Bombe komplett geräumt sein muss.

Das betraf das gesamte Gebiet zwischen Ostwall und Hochstraße. Im Umkreis von 500 Metern durften während der Entschärfung keine Menschen auf den Straßen sein: Dieser Radius reichte bis vom Ostwall bis zur Dionysiuskirche und zum Westwall: Fast die gesamte City war betroffen.

Während die Behörden die planmäßige Räumung bekanntmachten, meldeten sich die Entschärfer mit alarmierenden Neuigkeiten: Statt des Aufschlagzünders, der nur durch großen Druck aktiviert wird, verfügte die Bombe über einen Säurezünder.

Das ist ein Zeitzünder, der auch noch nach 70 Jahren scharf sein kann. Die Experten entschieden: Die Entschärfung muss vorgezogen werden. Die Polizei setzte daraufhin Lautsprecherwagen in den Innenstadtstraßen ein und forderte die Bewohner zum Verlassen der Häuser und zum Gang Richtung Hauptbahnhof auf.

Schnell bildeten sich Rückstaus an den Ampeln. Manch einer brachte noch fix sein Auto in Sicherheit.

Die Feuerwehr richtete umgehend einen Fahrdienst für Gehbehinderte ein und öffnete die Josef-Koerver-Halle als zeitweise Unterkunft.

Der Weihnachtsmarkt musste verfrüht schließen und "Die Herr Winzen Show" im Stadttheater abgesagt werden.

Die Stadt schaltete eine Info-Hotline. Die SKW gaben Änderungen ihres Fahrplans bekannt. Die Vorbereitungen machten sich bezahlt. Die Evakuierung lief trotz des Dauerregens verhältnismäßig problemlos ab. Die Polizei stellte dann sicher, dass auch wirklich keine Bürger mehr in den Sperrkreisen unterwegs waren.

Die Sprengmeister gingen dann in der Baugrube daran, den Zünder von der Bombe abzusägen. Das gelang. Um 20.20 Uhr gab die Stadt offiziell Entwarnung.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)