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Polizeikommissarin unterstützt die Guardia Civil in Santiago de Compostela: Emotionaler Polizeidienst am Ende des Jakobswegs

Polizeikommissarin unterstützt die Guardia Civil in Santiago de Compostela : Emotionaler Polizeidienst am Ende des Jakobswegs

Die 28-jährige Polizeikommissarin Taïs Zabrocki wird ab Montag ihre Kollegen der Guardia Civil in der spanischen Pilgermetropole Santiago de Compostela unterstützen. Der Extra-Tipp sprach mit der Krefelderin, die bereits 2019 auf Mallorca im Einsatz war.

Auslandsaufenthalte sind für Taïs Zabrocki nichts Neues. Bereits 2019 war die Polizistin, die in Krefeld geboren wurde und deren Eltern beide Spanier sind, für dreieinhalb Wochen auf Mallorca. Möglich machte dies das internationale Austauschprogramm „Europäische Kommissariate“. Knapp zwei Jahre später bewarb sich die 28-Jährige erneut - mit Erfolg. Ab Montag wird sie die Kollegen der Guardia Civil in der spanischen Pilgerstadt Santiago de Compostela unterstützen. Der Dienst am Ende des Jakobswegs wird für die Krefelder ein ganz besonderer. „Da werden sicherlich einige Emotionen hochkommen“, sagt Tais Zabrocki im Gespräch mit dem Extra-Tipp und berichtet: „Meine Mutter erkrankte vor einigen Jahren an Krebs. Sie hatte sich vorgenommen, nach Santiago de Compostela zu reisen, wenn sie den Kampf gewinnen würde. Und dies tat sie dann auch.“ Die Krefelder Polizistin wandelt nun also auf den Spuren der Eltern.

Aber nicht nur aus diesem Grund freut sich die Polizeikommissarin auf den erneuten Dienst im Ausland. „Es ist schon ein tolles Erlebnis mit Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten“, sagt sie. In der eigens eingerichteten WhatsApp-Gruppe der Santiago-Einheit sind Polizeibeamte aus Portugel, Frankreich, Italien und England. Am Freitag reiste Taïs Zabrocki gemeinsam mit einer Kollegin aus Köln in den Nordwestens Spaniens. „Wir haben in den vergangenen Tagen viel geschrieben und uns ausgetauscht - unter anderem darüber, was wir denn alles einpacken wollen“, schildert die 28-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht. Auch wenn die Polizistin während ihres Dienstes ihre gewohnte Uniform tragen wird, so will sie doch auch ausreichend Freizeitkleidung mitnehmen.

Ein Vorteil für die Krefelderin wird sein, dass sie fließend Spanisch spricht. „Es erleichtert den Austausch vor Ort dann doch“, weiß sie. In Santiago de Compostela wird Taïs Zabrocki aber vor allem Ansprechpartner für deutsche Touristen sein und in Problemfällen helfen. So war es auch 2019, als sie auf der Baleareninsel im Einsatz war. Aus den Erfahrungen der damaligen Zeit kann sie auch erläutern, was die größten Unterschiede in der Arbeitsweise der spanischenund deutschen Polizei sind. „Es ist alles ein Stück weit gelassener. Bei Dienstbeginn wurde auf Mallorca erst einmal die Wache abgeschlossen und die Kollegen sind dann in ein Lokal gegangen, haben Kaffee getrunken und Croissants gegessen. Stellen Sie sich das einmal hier in Deutschland vor. Undenkbar“, berichtet Taïs Zabrocki und lacht.