1. Krefeld

Ein modernes Thomas-Denkmal

Ein modernes Thomas-Denkmal

Die Kempener Künstlerin Edith E. Stefelmanns hat im Auftrag des Lions Club Kempen eine Installation entworfen, die jetzt in einer Kempener Metallbau-Werkstatt verwirklicht wird.

100 Jahre nach Aufstellung des Thomas-Denkmals an der Kirche St. Marien soll eine neue künstlerische Darstellung den berühmtesten Sohn der Stadt und dessen Gedankengut ins öffentliche Bewusstsein rücken. Lasern, schneiden, schweißen — so geht es an die Umsetzung des modernen Thomas-Kunstwerks. In der Werkstatt Hennig werden zurzeit drei der vier Stelen gefertigt. Das Kunstwerk, das auch durch die engagierte Unterstützung der Kempener Unternehmerschaft realisiert werden kann, wird im Herbst am Donkring in der Promenade um die Altstadt aufgestellt. Die drei eckigen Stelen aus Corten-Stahl sind zwischen 3,63 und 3,41 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 30 x 30 Zentimetern.

"Die Herstellung eines solchen Kunstwerks ist auch für uns keine leichte Aufgabe", sagt Firmeninhaber Marc Hennig. Normalerweise fertigen die 30 Mitarbeiter Teile für die Industrie, beispielsweise für petrochemische Anlagen oder Lebensmittelwerke. Im Gegensatz zu industriellen Arbeiten geht es bei dem Stefelmanns-Kunstwerk um Ästhetik: Jede Naht muss absolut sauber verschweißt sein, jeder Millimeter muss passen, jede Ansatzstelle muss fein geschliffen, jedes
der 5 Millimeter dicken Bleche präzise geschnitten sein, damit am Ende das Gesamtbild stimmt.

"Es sind die Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen", sagt Edith Stefelmanns. Ein anderer Metallbetrieb wollte ihr beispielsweise einreden, dass die Kanten ihrer Stelen ruhig abgerundet sein könnten. "Das wäre einfacher und preiswerter gewesen, entspricht aber nicht meiner Idee — die Ecken müssen kantig sein."

Für Hennig kein Problem. "Ich habe selbst eine künstlerische Ader und kann die Kompromisslosigkeit der Künstlerin sehr gut nachvollziehen", betont er.