1. Krefeld

Stadt Krefeld und Zoo präsentieren erste Pläne: Die Vision eines Affenparks

Stadt Krefeld und Zoo präsentieren erste Pläne : Die Vision eines Affenparks

Stadt Krefeld schenkt dem Zoo 4.000 Quadratmeter Fläche und macht damit den Weg für konkrete Planungen für das „Artenschutz-Zentrum AffenPark“ frei.

Zukünftig sollen 20.000 Quadratmeter (2 ha) der Gesamtfläche des Zoos (14 ha) für die Haltung von Gorillas, Schimpansen und Orang Utans zur Verfügung stehen. Bis zum verheerenden Brand in der Silvesternacht waren es 0,5 ha der Zoofläche. Die Vision des Zoos sieht eine Nutzung der Fläche ab der Zoobrücke vor, wo zukünftig Menschenaffen mit kleineren Affen und weiteren Tieren wie den Riesenschildkröten leben sollen. Gemeinschaftshaltungen von Tieren werden - wann immer möglich – umgesetzt.

Als Basis für die Ermittlung des Flächenbedarfs dienen die Normen des „Gutachten über Mindestanforderungen für die Haltung von Säugetieren“ des BMEL von 2014 und den „Best Practice“-Empfehlungen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP) für Primaten der European Association of Zoos and Aquariums (EAZA). Auf dieser Grundlage erarbeiteten Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen, Biologin Cornelia Bernhardt und die Menschenaffenpfleger eine erste Vision, die in den kommenden Monaten konkretisiert werden wird.

Der Bau des „Artenschutz-Zentrum AffenPark“ wird in mehreren Modulen erfolgen und sich über die kommenden Jahre hinziehen. Als erstes wird eine Erweiterung der Außenanlage des „GorillaGartens“ erfolgen. Kosten können erst ermittelt werden, wenn es konkrete Planungen für die einzelnen Module gibt. Aus den Baukosten von kürzlich errichteten Menschenaffenanlagen (z.B. Stuttgart und Rostock) kann eine Gesamtsumme von schätzungsweise 20 Millionen Euro abgeleitet werden. Die Finanzierung der einzelnen Module kann nur durch Spendengelder und zusätzlichen öffentlichen Geldern erfolgen. Bis zum 1. Juni 2020 sind für die Fortführung der Menschenaffenhaltung insgesamt 1.945.000 Euro Spenden eingegangen, davon 853.000 Euro Spenden an den Zoo und 1.092.000 Euro Spenden an die Zoofreunde.

In der Neujahrsnacht 2020 wurde das Affentropenhaus durch einen verheerenden Brand, ausgelöst durch verbotene Himmelslaternen, vollkommen zerstört. Über 50 Tiere u.a. acht Menschenaffen kamen ums Leben. Zwei Schimpansen überlebten wie durch ein Wunder leicht verletzt. Bisher liegt der Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft nicht vor. Der Abriss der Metallkonstruktion erfolgte zügig. Nun muss noch geklärt werden, wer für die Kosten für den Abriss des Betonfundamentes aufkommt. Ein Wiederaufbau auf den Grundmauern des alten Hauses ist ausgeschlossen.

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Bally (46) und Limbo (27) sind die beiden überlebenden Schimpansen. Ihnen geht es fünf Monate nach den traumatischen Ereignissen körperlich und seelisch gut. Die intensive Zusammenarbeit mit ihren vertrauten Pflegern hat zu dieser erfreulichen Entwicklung geführt. Beide sollen so bald wie möglich im Rahmen des EEP in andere Zoos umziehen, da die aktuelle Haltung als Paar nicht dem natürlichen Sozialverhalten von Schimpansen entspricht, die in großen, flexiblen Sozialverbänden leben. Die Zeit bis zur Fertigstellung einer neuen Schimpansen-Anlage im Zoo Krefeld wäre für die beiden Tiere zu lang.