1. Krefeld

Deutlicher Anstieg der Straftaten in Krefeld

Polizei bilanziert das Jahr 2022 : Kriminalität nimmt wieder zu

In dem Maße wie die Corona-Pandemie abflacht, nimmt die Kriminalität in Krefeld wieder zu. Dieses Fazit lässt sich aus der gestiegenen Zahl von Straftaten in mehreren Bereichen der Polizeiarbeit ableiten. Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck bilanziert das Jahr 2022.

„Wenn man die Polizei ruft, ist sie auch schnell da“, blickt Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck stolz in die Statistik. Durchschnittlich 3,09 Minuten brauchen die Beamten, um am Tatort einzutreffen, wenn der Hinweis auf einen Täter am Ort eingeht. „Das ist Platz eins in NRW“, lobt Mecklenbrauck die Krefelder Polizisten.

Das Tempo bei unmittelbarer Gefahr konnte natürlich nicht verhindern, dass die Zahl krimineller Straftaten 2022 wieder auf das Niveau der Jahre vor Corona angestiegen ist. Während der Pandemie waren Wohnungseinbrüche und Körperverletzungen weniger geworden. Wohl einfach wegen Mangels an Gelegenheiten. Nun aber, wo die Menschen wieder vermehrt ausgehen, verzeichnet die Polizei in  beiden  Bereichen wieder steigende Fallzahlen.

So ereigneten sich 2022 in Krefeld 498 Wohnungseinbrüche. Das waren 131 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Polizei klärte 24 Prozent der Fälle auf, nahm 66 Tatverdächtige fest. In 222 Fällen scheiterten die Einbrecher beim Einbruchsversuch. „Das liegt an der immer besseren Absicherung von Wohnungen durch moderne Technik“, unterstreicht Kriminaldirektor Rüdiger Korp und ermuntert die Bürger, sich bei der Polizei kostenlos über Sicherungsmaßnahmen für ihre Wohnung beraten zu lassen.  

Besorgt zeigt sich die Polizei auch über den Anstieg von Körperverletzungen und Raubdelikten. „Es gibt eine steigende Aggression in der Gesellschaft“, nimmt Polizeipräsidentin Mecklenbrauck ganz allgemein wahr.

Beklemmend für Polizei und Gesellschaft ist der sexuelle Missbrauch von Kindern. 66 kindliche Opfer wurden 2022 bekannt, überwiegend im Alter von sechs bis 14 Jahren. 36 der Opfer waren Mädchen, 30 Jungs. Hinzu kamen sechs Opfer im jugendlichen Alter. Die Polizei hat im Juni 2021 eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet. Sie heißt „Stylian“, benannt nach dem altgriechischen Schutzpatron der Kinder.

Intensiv arbeitet eine 12-köpfige Arbeitsgruppe auch an der Aufklärung der Fälle von kinderpornografischen Abbildungen und Schriften. Mit gutem Erfolg: 91 Prozent der Fälle konnte die Gruppe aufklären, während es im Land NRW nur über 80 Prozent sind. Leider ist die intensive Arbeit bitter nötig: 112 Fälle nahm die Polizei im Jahre 2021 wahr, 2022 waren es 92 Fälle. Dass es in den Jahren davor erheblich weniger waren, liegt wohl an der größeren Sensibilität in der Gesellschaft für dieses schlimme Thema. Die Hinweise aus der Bevölkerung mehren sich.    

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Seit 2021 ist die Zahl der gestohlenen Fahrräder in Krefeld deutlich angestiegen. „Fahrräder zu stehlen ist nach wie vor lukrativ“, warnt Kriminaldirektor Korp. Denn Fahrräder werden immer teurer und hochwertiger und damit für Diebe interessanter. Korps Empfehlung: „Circa 10 Prozent des Neupreises sollte man in zeitgemäße Sicherungstechnik investieren“. Im Frühjahr wird die Krefelder Polizei eine Initiative zur besseren Codierung der Räder starten. Dann kann man sein Rad in eine Datenbank einspeisen lassen, die eine Identifizierung durch die Polizei ermöglicht. Das ist wünschenswert, denn die Aufklärungsquote beim Fahrraddiebstahl ist lächerlich gering. 

Erfolgreich verläuft hingegen der Kampf gegen das illegale Glücksspiel in Krefeld. Hier verzeichnet die Polizei eine deutliche Abnahme der Fallzahlen. „Krefeld hat für illegale Glücksspiele an Attraktivität verloren“, freut sich Ursula Mecklenbrauck. Das wurde durch stetige Störaktionen und Razzien der Polizei in den einschlägigen Lokalitäten erreicht. Diese Strategie will die Polizei weiter verfolgen. Schließlich zieht Glücksspiel vielfach weitere Straftaten nach sich.