1. Krefeld

Eine außergwöhnliche Mitgliederversammlung: Creinvelt: Krieewelsch, herrlich kritisch und sehr emotional

Eine außergwöhnliche Mitgliederversammlung : Creinvelt: Krieewelsch, herrlich kritisch und sehr emotional

Die Gesellschaft Creinvelt begeisterte mit Kabarett im Karneval an zwei Abenden im ausverkauften Seidenweberhaus ihr Publikum.

Ein Neustart, eine Premiere, ein Debüt und ein emotionaler Abschied - gespickt mit hochkarätigen Darbietungen aus den eigenen Reihen. Die Gesellschaft Creinvelt ist zurück. Auf größerer Bühne, im Seidenweberhaus. Nicht mehr, wie seit Urzeiten gefühlt, im Parkhotel. Doch dies, ganz unbefangen angemerkt, wäre einem Neuling überhaupt nicht aufgefallen, wäre nicht drauf hingewiesen worden. Ein persönlicher Blick auf einen außergewöhnlichen Abend.

Ja, es war in der Tat mein erstes Mal bei Creinvelt. Und, bereits jetzt sei es verraten: Ich werde keine Sitzung mehr verpassen wollen. Dem Motto „Mer fi-ere all tusame“ wurde diese Mitgliederversammlung mehr als gerecht. Aber der Reihe nach.

Präsident Dr. Georg Rupp wedelte als Putzfrau verkleidet, mit rotem Dutt, reichlich Oberweite und weißen Kniestrümpfen nicht nur den Staub der vergangenen Jahre weg (eigentlich wollte er pünktlich zum Beuys-Jahr die Fettecken im Kaiser Wilhelm Museum wegwischen). Mit feinem Witz und verschmitzter Mimik führte er durch das Programm, welches in Eigenregie gestaltet von Beginn an tempo- und abwechslungsreich war. Krefelds Prinzenpaar Dirk II. und Nadine I. waren die einzigen Gäste - und sie sorgten wie gewohnt für mächtig Stimmung.

Die „Pink Propellers“ - stilecht in Hawai-Hemden, Badeschlappen und Shorts - wurden für ihren Hit „Wir wollen in den Surfpark, am Elfrather See“ gefeiert. Rupp selbst brillierte als „Spottdrossel“, kritisierte die „Aufschieberitis“ in Krefeld, hielt eine Brandrede über die Schönheit der deutschen Sprache und blickte augenzwinkernd auf das Gendern.  „Queerbeet“ sei heute angesagt, klärte er auf. Eltern müssen ihren Kindern nicht nur „die Sache“ mit den Bienen und Blumen erklären. Auch die mit den Bienen und Bienen, Blumen und Blumen, Bienen, die mal Blumen waren, Blumen, die mal Bienen waren, Blumen, die wie Bienen aussehen, aber dennoch einen Stachel haben. Am Ende aber zähle nur eines - die Liebe. Lachsalven und tosender Applaus.

Großartig waren auch Nana Mouskouri (Thomas Kempen), die „drei Damen vom Schiff“ (Claus und Rainer Neuwirth und Rüdiger Koch) sowie Charlie Nießen und Achim Sonnat, die zur Kreuzfahrt auf den Niepkuhlen luden. Emotional wurde es beim Bühnen-Abschied der selbst ernannten „Rampensau“ Johannes Kockers, der mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen gefeiert wurde. Stimmgewaltig war die Rückkehr von „Petrus“ und „Dionysius“ (Stephan Schwalbach und Willi Havermann).

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Die Rückkehr der Creinvelter war ein Erfolg auf ganzer Linie. Der Umzug auf die große Bühne gelang perfekt. Schon jetzt können sich die Freunde des Kabaretts im Karneval auf 2024 freuen. Darauf dreimal von Herzen „Heil und Humpen“.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Creinvelt - Kabarett im Karneval