1. Krefeld

Corona – so verändert sich der Wohnungsmarkt

Auswirkungen von Corona auf Immobilienmarkt : Corona – so verändert das Virus den Wohnungsmarkt

Die Corona-Krise hinterlässt ihre Spuren auf dem Immobilienmarkt. In einzelnen Marktsegmenten ist deshalb eine Kehrtwende bei Mieten und Kaufpreisen möglich.

Kaum ein Markt bleibt von der Corona-Pandemie unberührt. Auch auf dem Immobilienmarkt wirkt sich die Corona-Krise aus. Während zu Beginn der Krise zunächst von deutlichen Einbrüchen bei Mieten und Hauspreisen ausgegangen wurde, zeigt sich aktuell ein gegenteiliges Bild. So scheint die Corona-Krise vielmehr den Wunsch nach Eigentum zu verstärken und lässt bundesweit die Immobilienpreise für Kaufobjekte steigen.

Doch Experten sind sich sicher: Nach acht Jahren kontinuierlicher Preissteigerung könnte Corona in einzelnen Marktsegmenten eine Kehrtwende bei Mieten und Kaufpreisen auf den Weg bringen.

Steigende Preise vor Corona und zum Teil während der Krise

Das Analysehaus Empirica veröffentlichte jüngst eine Studie rund um die Immobilienpreise vor und während der Corona-Krise. Seit der Finanzkrise von 2007 bis ins Jahr 2012 stagnierten die Kauf- und Mietpreise für Wohnungen und Häuser zunächst. In den letzten acht Jahren, also von 2012 bis zum ersten Quartal des laufenden Jahres, stiegen die Immobilienpreise in Deutschland ununterbrochen an. In dieser Zeitspanne verteuerten sie sich im Schnitt um 55 Prozent.

Immobilien legten aber nicht nur in den Wachstumsmärkten zu, sondern auch in sogenannten Schrumpfungsregionen, die mit sinkenden Einwohnerzahlen zu kämpfen haben. Während das gewichtete Mittel aus Kauf- und Mietpreisen in Wachstumsregionen ein nominales Plus von 64 Prozent erzielte, stieg es in Schrumpfungsregionen immerhin um ein Drittel an.

Der Empirica-Geschäftsführer Reiner Braun schränkte die Aussagekraft der Ergebnisse etwas ein und verwies explizit auf einen differenzierten Blick: In den Monaten April und Mai, zur Blütezeit der Corona-Krise, wurden deutlich weniger Immobilien verkauft beziehungsweise vermietet. Es wurden meist nur Immobilien angeboten, die auch in Krisenzeiten einen Abnehmer zu einem guten Preis finden. Wenn sich das Angebot in den kommenden Monaten wieder normalisiert, könnten die Durchschnittspreise auch wieder etwas sinken.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch das Immobilienportal Immowelt: In einem Vorjahresvergleich ermittelte es, dass sich Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr des Jahres 2020 im um bis zu ein Drittel verteuerten.

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Diese Segmente könnten durch Corona unter Preis-Druck kommen

Nicht überall gingen die Immobilienpreise während der COVID-19-Krise nach oben. In Frankfurt am Main kam es zu einem Einbruch. Die deutsche Finanzmetropole gehörte zu den wenigen Städten, bei denen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen zwischen März und Mai 2020 Federn lassen mussten.

Generell muss es Braun zufolge nicht so bleiben, dass die Immobilienkaufpreise weiter steigen. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, könnten ähnlich wie in Frankfurt weitere Städte von sinkenden Eigentumspreisen betroffen sein. Zu dieser Situation wird es aber nur kommen, wenn Immobilieneigentümer aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Zugzwang geraten, Finanzierungen platzen und sie deshalb notgedrungen verkaufen müssen.

Besonders schwierig könnte die Situation für sogenannte Schrottimmobilien werden. Zu ihnen zählen beispielsweise unsanierte Häuser aus den 50-er Jahren, die an viel befahrenen Straßen liegen. In einem starken Markt lassen sie sich gut verkaufen, doch in einem schwierigen Umfeld werden sie wahrscheinlich zum Ladenhüter.

Allgemein bleiben Miet- und Kaufpreise stabil

Nach Expertenansicht des IVD ist die Situation auf dem Markt der Mietimmobilien weitgehend stabil. Sowohl im urbanen Raum als auch in angrenzenden Randlagen werden die Mieten weiter steigen, da die Nachfrage nach entsprechenden Objekten auf hohem Niveau ist. Der IVD rechnet in diesem Jahr mit Zuwächsen für Bestandswohnungen um 2,5 bis drei Prozent.

Zuversichtlich sind die Experten auch bei Eigentumswohnungen im Bestand. Der IVD prognostiziert eine durchschnittliche Preissteigerung von vier bis fünf Prozent. Die Corona-Krise hat das Sicherheitsbedürfnis vieler Bundesbürger steigen lassen, sodass trotz der unsicheren Lage der Wirtschaft der Wunsch nach Wohneigentum präsent ist.

Fazit

Wie in allen Wirtschaftsbereichen wirkt sich die Corona-Krise auch ein bisschen auf den Immobilienmarkt aus. Aktuell sind die Preise stabil, doch es bleibt abzuwarten, wie sich die Marktlage in den kommenden Monaten entwickeln wird.