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Bußgelder, Führerschein & Co.: Darauf müssen Autofahrer 2020 achten

: Bußgelder, Führerschein & Co.: Darauf müssen Autofahrer 2020 achten

Während sich 2019 dem Ende zuneigt, stehen bereits einige Änderungen, Anpassungen und Gesetzesentwürfe fest, auf welche sich alle Autofahrer im Jahr 2020 einstellen müssen. Eine geplante Änderung, welche vielerorts mit gemischten Gefühlen beobachtet wurde, kann jedoch vorerst als eingestampft angesehen werden: Die von Verkehrsminister Andreas Scheuer und der CDU geplante Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen wurde bereits im Juni 2019 vor dem Europäischen Gerichtshof abgelehnt, da sie gegen geltendes EU-Recht verstößt.

Abgesehen davon gibt es aber eine Reihe größerer und kleinerer Neuerungen, mit welchen sich die Autofahrer in Deutschland allmählich vertraut machen sollten. Hierzu gehören unter anderem eine Erhöhung der gängigen Bußgelder, mögliche Änderungen bei der Führerscheinprüfung und steigende Versicherungsbeiträge. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.

Erhöhung der Bußgelder

Auch wenn Verkehrsminister Scheuer mit seiner Pkw-Maut keinen Erfolg hatte, könnte er zumindest eine andere Änderung durchsetzen, die vielen Autofahrern ein Dorn im Auge sein wird. Während bisher für kleinere Verkehrsvergehen wie das Parken in zweiter Reihe oder das Anhalten auf einem Schutzstreifen ein Bußgeld zwischen 15 und 35 Euro fällig wurde, könnte sich dieses in Zukunft auf bis zu 100 Euro erhöhen. Ein Punkt in Flensburg kann ebenfalls hinzukommen. Um Autofahrer noch mehr dazu anzuhalten, eine ordentliche Rettungsgasse zu bilden, wird das Bußgeld hier voraussichtlich von 200 auf 320 Euro erhöht. Zusätzlich erwarten Verkehrssünder zwei Punkte in Flensburg und bis zu 30 Tage Führerscheinentzug.

TÜV-Untersuchung

Keine Änderung, aber eine wichtige Erinnerung: Wer auf seinem Auto-Kennzeichen eine blaue Plakette erblickt, sollte daran denken, dass 2020 auch die TÜV-Prüfung bzw. Hauptuntersuchung ansteht. Hier empfiehlt sich ein frühzeitiger professioneller Fahrzeug-Check, sodass bei der Prüfung selbst keine bösen Überraschungen warten können. Gerne in Vergessenheit gerät hierbei das Fahrwerk. Auch wenn kleinere Defekte daran einem Laien nicht immer sofort auffallen, können sie schnell dafür sorgen, dass der Prüfer die neue Plakette verweigert. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann frühzeitig ein Fahrwerkscheck durchgeführt werden, um fehleranfällige Komponenten wie Stoßdämpfer, Achsmanschetten oder die Servopumpe im Schadensfall auswechseln zu lassen.

Automatik-Führerschein

Um die Verbreitung von Elektroautos in Deutschland weiter voranzutreiben, soll der Automatik-Führerschein in Zukunft attraktiver werden. Während Fahrschüler, welche ihre Stunden in einem Automatik-Fahrzeug absolvieren, nach bestandener Prüfung aktuelle noch einen Vermerk im Führerschein erhalten und auch ausschließlich Automatik fahren dürfen, könnte diese Einschränkung in Zukunft wegfallen. Wenige zusätzliche Fahrstunden und eine Eignungsprüfung sollen ausreichen, um auch die Fahrerlaubnis für ein Schaltgetriebe zu erhalten. Während sich vor allem die Fahrlehrerverbände für die Änderung aussprechen, gehört der TÜV-Verband zu den namhaftesten Gegnern.

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Änderung der Versicherungs-Typklassen

Eine weitere Änderung, die wohl vielen Autofahrern sauer aufstoßen dürfte: 2020 ändern sich für über 10 Millionen Kfz-Versicherte die jeweiligen Typklassen. Während die Neueinstufung für knapp 4 Millionen Autofahrer einen leichten Vorteil bringt, müssen 6 Millionen zukünftig tiefer in die Tasche greifen und sich auf höhere Beitragszahlungen einstellen.

Erhöhung des Umweltbonus

Eine Änderung wird vor allem diejenigen Autofahrer freuen, die mit dem Gedanken spielen, sich in naher Zukunft ein Elektroauto zuzulegen. Die Bundesregierung will hier das Förderprogramm bis auf 2025 ausweiten und die Fördersummen erhöhen. Die bisherige Fördersumme für ein Elektro-Fahrzeug (Preis max. 40.000 Euro) lag bei 4.000 Euro und soll künftig auf 6.000 Euro erhöht werden. Bei einem Listenpreis von bis zu 65.000 Euro wird die Summe auf bis zu 5.000 Euro erweitert. Für Plug-in-Hybride (bis 40.000 Euro) wird zukünftig eine Fördersumme von 4.500 Euro gewährt. Liegt der Listenpreis hier zwischen 40.000 und 65.000 Euro, werden im kommenden Jahr voraussichtlich 3.750 Euro zugezahlt. Insgesamt soll eine Fördersumme von knapp 2,1 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, welche zu gleichen Teilen vom Bund und der Fahrzeug-Industrie übernommen wird.