Uli Lenssen: Bundesverdienstkreuz für Lebensretter Dr. L.

Oberbürgermeister Frank Meyer erinnerte in seiner Rede an die vielen Menschen, die Lenssen als Notarzt gerettet hat, "weil er im entscheidenden Moment das Richtige getan hat". Der OB hob aber auch hervor, das Lenssen viele Leben gerettet hat, ohne dass die Betroffenen das wissen. Etwa durch den Aufbau des Rettungsdienstes, das Training von Medizinern und seinen Einsatz für die flächendeckende Verbreitung von Defibrillatoren (zur Wiederbelebung nach einem Herzinfarkt).

Krefeld gilt dadurch als erste Stadt Deutschlands, in der alle Streifenwagen über einen Defi vergügen. Nebenbei half er auch bei der Geburt von zehn Babys.

Meyer nannte Lenssen einen "Überzeugungstäter mit unbändiger Freude". Von Ruhestand könne beim 67-Jährigen keine Rede sein. Auch nach dem Ende seiner achtjährigen Zeit als hauptamtlicher ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes steht er weiter als Notarzt zur Verfügung. OB Meyer: "Uli Lenssen ist nie sauer, egal wann er im Notfall angerufen wird. Er wird nur sauer, wenn er nicht angerufen wird".

Seine Eltern, Krefelder Textilproduzenten, hatten für den jungen Ulrich eigentlich einen anderen Weg vorgesehen. Er durchlief dasher zunächst eine Ausbildung zum Diplom-Kaufmann.

Aber die Arbeit im Krankenhaus faszinierte ihn mehr. Die Begeisterung, die er bei ehrenamtlicher Arbeit in einer Nürnberger Klinik spürte, führte ihn schließlich zu der Entscheidung, ein Medizinstudium in Düsseldorf aufzunehmen.

Diese Begeisterung hält bis heute an. "Ihr Weg geht weiter", betonte der Oberbürgermeister.

Bei der Verleihung gab es langanhaltenden Applaus. Das Publikum im vollbesetzten Ratssaal, darunter viele Wegbegleiter Lenssens, erhob sich respektvoll.

Was Lenssen nicht wusste: Vor dem Rathaus fuhren zu diesem Zeitpunkt Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr vor. Die Kameraden wollten ihrem frisch ausgezeichneten "Dr. L." ebenfalls einen ehrenden Empfang bereiten.

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