1. Krefeld

Bürgerverein Ost gegen Standort für Drogenkonsumraum

Protest vom Verein Krefeld-Ost : Bürger gegen Standort Drogenzentrum

Gegen das geplante Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße regt sich Widerstand. Der Bürgerverein Krefeld-Ost hält den Standort für ungeeignet.

„Obwohl der Bürgerverein Krefeld-Ost e.V. grundsätzlich eine fachgerechte Hilfe für Drogensuchtkranke befürwortet, ist der vorgesehene Standort nicht geeignet“, bekräftigt Vorsitzender Manfred Grünwald in einem Schreiben an die Politiker des Stadtrates.

Der Rat hatte schon im Februar beschlossen, das bisherige Corona-Analysezentrum an der Ecke Philadelphiastraße / Schwertstraße zu einem Hilfszentrum für Drogensüchtige umzubauen. Dort soll es einen Drogenkonsumraum geben, in dem Abhängige ihre Drogen unter ärztlicher Aufsicht einnehmen können. Zudem sollen sie dort Beratung und Hilfsangebote erhalten.

Grünwald führt an, wie „extrem belastet“ die angrenzenden Wohnquartiere an diesem Standort heute bereits sind. Und weiß sich in dieser Analyse auch durchaus einig mit der Stadtverwaltung: viele prekäre Wohnverhältnisse, mangelnde Sauberkeit auf den Straßen, hohe Fluktuation der Bewohner ganz unterschiedlicher Nationalitäten.

Aber anders als die Stadtverwaltung glaubt der Bürgerverein nicht, dass die ins Auge gefassten Unterstützungen der Stadt - nach Eröffnung des Zentrums - zur erhofften „Aufwertung“ der angrenzenden Viertel führen werden. Die Stadt nämlich will Bürgertreffpunkte schaffen, Quartiersentwickler einsetzen und den Kommunalen Ordnungsdienst regelmäßig zusammen mit der Polizei und Streetworkern auf Streife schicken.

Dazu Grünwald: „Die Maßnahmen halten wir nicht für ausreichend.“ So erhielten die geplanten Quartierbüros nach seiner Beurteilung kein entsprechend qualifiziertes Fachpersonal. Die vorgesehene Stelle eines Quartiersentwicklers sei zu gering dotiert, um hochkarätig besetzt zu werden. Überdies müsste sich der Stelleninhaber um gleich drei angrenzende Quartiere kümmern (Vier-Wälle, Stephanplatz, Hardenbergviertel), was zu viel sei.

Auch sei nach Einrichtung des Drohenhilfszentrums mit einer erhöhten Beschaffungskriminalität zu rechnen. Und der Spielplatz Albrechtsplatz, auf dem die Stadt einen Container mit Beratungsangeboten für die Anwohner plant, werde sicherlich außerhalb der Dienstzeiten von Gästen des Drogenhilfszentrum mit genutzt. Gleiches gelte wohl für viele öffentlichen Plätze und private Höfe im Hardenbergviertel.

Fazit: der Bürgerverein fordert weitergehende Maßnahmen zur Aufwertung der Viertel, aber unter Vermeidung eines Drogenhilfszentrums. Statt dessen solle in dem Flachbau an der Schwerstraße eine dringend benötigte Kita eingerichtet werden. Diese war auch ursprünglich vorgesehen, musste aber dem neuen Plan für ein Drogenzentrum weichen.