1. Krefeld

Schülerzahlen steigen: 2300 „I-Dötzchen“ werden in Krefeld eingeschult

Schülerzahlen steigen : 2300 „I-Dötzchen“ werden in Krefeld eingeschult

Für rund 33.800 Schüler an den insgesamt 62 Krefelder Schulen in städtischer Trägerschaft (einschließlich der Freien Waldorfschule) geht es nun nach den Sommerferien in das neue Schuljahr 2022/2023. Über die Vorbereitungen seitens der Verwaltung und der Schulen zum Schulbeginn informierten Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön, der Fachbereichsleiter Schule Jürgen Maas, Schulrätin Marita Koblenz-Lüschow und Angela Naebers vom Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) in einer Pressekonferenz.

„Alleine circa 2.300 ‚I-Dötzchen‘ werden an den 32 Grundschulen neu eingeschult“, sagte Jürgen Maas, „und der Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass die Zahlen deutlich steigen“. Deshalb habe man zusätzliche Klassen an acht Schulstandorten eingerichtet, zum Beispiel mit dem komplett neuen Interimsbau an der Westparkstraße, an der GGS Buscher Holzweg, der Grotenburgschule, der Lindenschule und an der Johansenschule, so Maas.

Bei den großen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen wie an der Prinz-Ferdinand Schule und an der Interimsschule Westparkstraße habe sich die Fertigstellung wegen der Auswirkungen des Ukrainekrieges und der Pandemie (Engpässe bei Baumateriallieferungen, Krankheitsausfälle bei den Baufirmen) verzögert, bedauert Maas. Diese Schulen können erst nach den Herbstferien an den neuen Standorten in Betrieb gehen, bis dahin gebe es Übergangslösungen. Weitere Maßnahmen werden ohne größere Beeinträchtigung des Schulbetriebes in den nächsten Wochen abgeschlossen. Um an mehr als 20 Krefelder Schulen Instandhaltungsmaßnahmen für mehr als sechs Millionen Euro umzusetzen, hat das ZGM auch in diesem Jahr die schulfreie Zeit in den Sommerferien genutzt. Angela Naebers vom ZGM berichtet, welche Arbeiten in den Räumlichkeiten beziehungsweise Außengeländen abgeschlossen werden konnten, darunter am Hannah-Arendt Gymnasium

Bodenbelagsarbeiten in Fluren und Malerarbeiten in vier Klassenräumen, an der Freiherr-von-Stein-Realschule Bodenbelagsarbeiten in Fluren, die Erneuerung der Trinkwasser-Hausanschlussleitungen auf dem gesamten Grundstück und die Herstellung des Schulhof-Untergrundes für einen Soccer-Court, an der Stahldorfschule eine Klassenraumsanierung und die Einzäunung des Schulgrundstückes, im Schulzentrum Horkesgath die Sanierung eines Treppenhauses und die Herstellung des Schulhof-Untergrundes für einen Soccer-Court.

Die Digitalisierung der Krefelder städtischen Schulen gehe auch im neuen Schuljahr weiter voran, berichtete Jürgen Maas. Alle städtischen Schulstandorte sind mittlerweile mit mindestens einigen Räumen mit WLAN versorgt, annähernd 1.000 drahtlose Zugriffspunkte habe das Zentrale Gebäudemanagement dafür inzwischen installiert. Als Vorbereitung für die flächendeckende WLAN-Versorgung sei die sogenannte „Ausleuchtung“ inzwischen abgeschlossen, und auch mit der Glasfaseroffensive gehe es endlich voran: Zum Jahresende hin sollen im Krefelder Osten die ersten Schulen angebunden werden. Die Schüler und Lehrkräfte sind mit insgesamt 9.000 mobilen Endgeräten (Tablets, Laptops) ausgestattet. Über Förderprogramme des Landes NRW sollen bis Ende dieses Jahres zwölf Schulen an sozial herausfordernden Standorten eine Vollausstattung mit insgesamt circa 2.200 zusätzlichen Endgeräten erhalten.

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Schulrätin Marita Koblenz-Lüschow sieht dem Schulbeginn einigermaßen beruhigt entgegen. Sie berichtet, dass die Personalsituation zwar weiterhin angespannt sei, aktuell aber keine Unterrichtskürzungen absehbar seien, da für das neue Schuljahr genügend Lehrkräfte (inklusive Seiteneinsteiger) an den Krefelder Grundschulen und Förderschulen zur Verfügung stehen, um den Unterricht zu gewährleisten. Die Schulrätin informiert auch über die Beschulung der zugewanderten Kinder und Jugendlichen, insbesondere aus der Ukraine. Dies stelle nach wie vor eine

besondere Herausforderung für die Schulen dar. Laut Statistik des Landes NRW hat es zu Beginn der Sommerferien circa 880 „Seiteneinsteigende“ in den Krefelder Schulen gegeben. Die Zahl der rund 280 Schüler mit ukrainischer Nationalität sei jedoch seit Ende Juni rückläufig, da offensichtlich viele in ihr Land zurückgekehrt seien, so Koblenz-Lüschow. Während der Sommerferien haben sich rund 100 zugewanderte Kinder, davon 70 mit ukrainischer Nationalität, für einen Schulplatz gemeldet. Sie sollen im DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) mit der deutschen Sprache vertraut gemacht werden.

Stadtdirektor Markus Schön berichtete zum Ausbau des Offenen Ganztags (OGS) an den städtischen Grundschulen. Zum Schuljahr 2022/2023 habe die Stadt 17 neue Gruppen, das entspreche 425 Plätzen, eingerichtet und damit die Gesamtzahl der Ganztagsplätze auf circa 4.600 aufgestockt. „Krefeld liegt mit der damit erreichten Betreuungsquote von 55 Prozent weit über dem NRW-Landesdurchschnitt von 33 Prozent“, erklärte Schön, „dennoch sehen wir im Hinblick auf den ab dem Schuljahr 2026/2027 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz im Grundschulalter nach wie vor eine riesige Herausforderung, vor allem aufgrund der steigenden Schülerzahlen und des großen Fachkräftemangels“. Der Gesamtaufwand für die OGS-Betreuung belaufe sich im Jahr auf circa 11,5 Millionen Euro, wovon nach Abzug der Landesförderung und der erwarteten Elternbeiträge die Stadt circa 2,7 Millionen Euro tragen müsse.

Zum Umgang mit der Corona-Pandemie begrüßte Schön ausdrücklich, dass das Land NRW diesmal frühzeitig vor Schuljahresstart die entsprechenden Regelungen bekannt gegeben hat. „Das Maskentragen im Unterricht ist ein ganz wichtiger Bestandteil zur Aufrechterhaltung des so wichtigen Präsenzunterrichts im kommenden Herbst und Winter. Deshalb habe sich der Corona-Schulgipfel ganz klar die Empfehlung der Landesregierung zu eigen gemacht. Die Stadt appelliert deshalb an alle Schüler wie auch das Lehrpersonal und an alle übrigen am Schulleben Beteiligten, dort wo es irgend möglich ist, während des Schulbetriebs eine Maske zu tragen, um Infektionen zu vermeiden. Zur Verringerung der Ansteckungsgefahr hat Stadt zudem bereits zum Beginn dieses Jahres knapp 70 Schulräume mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten an 13 Schulstandorten mit Luftfiltergeräten versehen, die weiterhin in Betrieb bleiben. Zudem sind seit geraumer Zeit alle Schulen mit einigen CO2-Ampeln ausgestattet, um die Entwicklung einer Wahrnehmung zur Wirksamkeit der Lüftungsintervalle zu fördern. Im Zuge der Energiemaßnahmen wird ab Oktober die Raumtemperatur in den Schulräumen auf 20 Grad reduziert, und es wird grundsätzlich dort auf die Warmwasserbereitung verzichtet, wo es rein zum Händewaschen benötigt wird.