1. Kempen Tönisvorst

Hilfe für Flutopfer aus dem Kreis Viersen

Vereine und Unternehmen engagieren sich ehrenamtlich : Schnelle Hilfe für die Flutopfer

Nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz ist die Hilfsbereitschaft groß. Auch Vereine und Unternehmen aus Kempen, Tönisvorst und Grefrath stellten spontane Spendenaktionen auf die Beine.

Die Schützenbruderschaft Unterweiden hatte ganz spontan auf die Überflutungen reagiert und eine Spendenaktion organisiert. Vollkommen überwältigt von der Spendenbereitschaft der Kempener Bürger waren die Initiatoren der Bruderschaft, als am vergangenen Sonntag binnen weniger Minuten drei Tonnen Sachspenden den Parkplatz „Unter den Weiden“ erreichten.

Gut verpackt in Kartons, Säcken und Koffern wurden neben Textilien auch haltbare Lebensmittel, Babyartikel, Mineralwasser und Tiernahrung von den vielen Spendern überreicht. „Innerhalb von gut zehn Minuten war die Kapazität des Anhängers vollkommen ausgeschöpft, so dass ein Kastenwagen von Johannes Hoff, Mitglied der Bruderschaft Hüskes Krone, kurzfristig ebenfalls komplett gefüllt wurde“, teilen die Schützen mit.

Am Ende habe man gar nicht alle Spenden an- und mitnehmen können, weil die Kapazität der Transportfahrzeuge nicht ausreichte. Die Spenden wurden direkt nach Nettetal zu einer zentralen Sammelstelle geliefert, wo die Verteilung in die Krisengebiete koor­diniert wird.

Zahlreiche weitere Vereine, Unternehmen und Privatleute aus dem Kreis Viersen haben in den vergangenen Wochen ebenfalls Aktionen auf die Beine gestellt und sammelten oder spendeten Geld und Hilfsgüter, unter anderem die „Voescher Männ“, der Serviceclub Round Table 188 Tönis­vorst/Kreis Viersen, die Kempener Feuerwehr und viele weitere. Die Verteilung vor Ort wird dann in der Regel von den großen Hilfsorganisationen übernommen, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen.

Anderthalb Wochen nach der Flutkatastrophe sind nun vor allem Geldspenden hochwillkommen, um die weitere Hilfe zu gewährleisten. Wer spenden oder ehrenamtlich helfen möchte, erhält weitere Informationen zum Beispiel unter
www.aktion-deutschland-hilft.de , www.drk.dewww.malteser.dewww.caritas.de oder www.medeor.de sowie bei den jeweiligen Ortsvereinen der Hilfsorganisationen.

Sandsäcke füllen, Keller auspumpen und vor allem nach Vermissten suchen – das waren die Aufgaben der Kempener Feuerwehrleute, die in den Flutgebieten im Einsatz waren. Rund 80 von ihnen haben unter anderem in Erkrath, Wassenberg und dem Rhein-Erft-Kreis mit angepackt. Im Kreis Heinsberg hatten die Feuerwehrleute außerdem zusammen mit vielen weiteren Helferinnen und Helfern versucht, den Damm zu sichern. Unzählige Sandsäcke wurden dafür befüllt. Am Ende mussten sie vor den Wassermassen jedoch kapitulieren.

  • Neuer Umweltreferent Michael Lomanns : Wegbegleiter in Richtung Klimaneutralität
  • Der mobile Fahrradständer wurde vor wenigen
    Die Stadt testet Stellplätze : Eine „Fahrradflunder“ für Kempen
  • In der Nähe des Königshüttesees : Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft

„Viele Menschen haben bei dieser schweren Flutkatastrophe alles verloren. Meine Gedanken sind vor allem bei denjenigen, die Familienmitglieder oder Freunde verloren haben“, erklärt der Kempener Bürgermeister Christoph Dellmans. „Umso mehr gilt mein Dank den vielen Menschen, die vor Ort mit anpacken oder mit Sach- und Geldspenden den Betroffenen helfen wollen.“ Seinen besonderen Dank richtet er an die Mitglieder der Kempener Feuerwehr.

Derzeit erreichen die Stadt Kempen und die Freiwillige Feuerwehr viele Anfragen, wie man die Opfer der Flutkatastrophe unterstützen kann. Franz-Heiner Jansen, Wehrführer der Feuerwehr Kempen, bittet die Bürgerinnen und Bürger noch um ein wenig Geduld: „Wir stehen im engen Austausch mit den Krisenstäben vor Ort. Sobald die Aufräumarbeiten vorangeschritten sind, können diese uns mitteilen, was konkret benötigt wird. Wir werden dann gezielte Aufrufe starten.“

Die Stadt Kempen plant in enger Zusammenarbeit mit der Kempener Feuerwehr außerdem gerade eine Aktion für die Opfer der Flutkatastrophe. „Im Fokus soll dabei der Wiederaufbau stehen“, so Bürgermeister Christoph Dellmans. „Erst wenn das Wasser überall weg ist und die Trümmer beseitigt sind, wird das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar werden.“

Dann liege aber noch jede Menge Arbeit vor den Betroffenen. Dellmans: „Dafür werden sie viel Unterstützung brauchen.“