1. Kempen Tönisvorst

Hilfe für Kliniken: action medeor schickt zwei Krankenwagen in die Ukraine

Hilfe für Kliniken : action medeor schickt zwei Krankenwagen in die Ukraine

Das in Tönisvorst ansässige Medikamentenhilfswerk action medeor hat zwei voll ausgestattete Notfallkrankenwagen in Richtung Ukraine geschickt.

Dem voraus ging ein Hilferuf eines Krankenhauses in der Westukraine: Immer mehr Kriegsverletzte und ältere, chronisch kranke Flüchtlinge aus anderen Landesteilen kommen in Ternopil an, einer Stadt mit 224.000 Einwohnern (nicht zu verwechseln mit Tschernobyl) und müssen medizinisch versorgt werden. „Die beiden Fahrzeuge ergänzen die umfangreichen Hilfslieferungen, die wir seit Ausbruch des Krieges auf den Weg gebracht haben“, erklärt Christoph Bonsmann, Vorstand der action medeor. „Das ist auch für uns ein besonderer Transport. Wir haben uns dazu entschlossen, weil uns das Krankenhaus eindringlich seine Notlage bei der Rettung Verletzter geschildert hat.“

Zwischen der Anfrage des Krankenhauses und dem Versand der Fahrzeuge in die Ukraine sei kaum eine Woche vergangen, berichtet Bonsmann stolz: „Wir haben ganz einfach im Internet recherchiert, haben einen regionalen Autohändler gefunden, der zwei Ambulanzfahrzeuge anzubieten hatte, und sind hingefahren. Die Fahrzeuge sind voll ausgestattet und als sogenannte ‚junge Gebrauchte‘ sehr begehrt, daher haben wir sie direkt gekauft. Wenn wir so schnell helfen können, freut uns das ganz besonders.“ Rund 40.000 Euro haben die Fahrzeuge gekostet: „Unser Dank gilt natürlich allen Spendern, die auch diese Hilfe erst möglich gemacht haben.“ Schnelle Hilfe kam übrigens auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft: Weil an einem der Fahrzeuge zwei Bolzen fehlten, sorgte der Tönisvorster Betrieb Metallbau Kleefisch kurzerhand und quasi über Nacht für Ersatz.

In den vergangenen Wochen konnten schon vier volle Lkw mit insgesamt 120 Paletten medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine gesandt werden, darunter Schmerzmitel, Antibiotika, Verbandsstoffe, Infusionslösungen und medizinische Geräte. Um die Hilfsgüter effizient dorthin zu verteilen, wo sie am dringendsten benötigt werden, haben action medeor und das ukrainische Partnerkrankenhaus in Ternopil einen Umschlagplatz errichtet, von dem aus schon die ersten Transporte in umliegende Städte und Regionen organisiert werden konnten. So erhalten inzwischen auch Kliniken in Lwiw, Kiew, Wolyn und Ivano-Frankivsk dringend benötigtes Material. Bonsmann: „Die humanitäre Lage spitzt sich zu, daher bereiten wir uns jetzt auch auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Decken und Betten vor.“

Weitere Informationen auf medeor.de