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Niersexpress: Sperrungen ab Juni 2022 - neue Elektrofahrzeuge geordert

Ab Ende Juni wieder Totalsperrung zwischen Kleve und Krefeld : Geduldsprobe im Niersexpress

Neue, moderne Elektrotriebwagen (Foto) hat der Verkehrsverbund VRR gestern für die Strecke Kleve-Kempen-Krefeld-Düsseldorf des RE10 / Niersexpress bestellt. Bevor sie zum Einsatz kommen, steht den Fahrgästen eine Geduldsprobe bevor: Zwischen Kleve und Krefeld werden in diesem Jahr Stellwerke, Bahnübergänge und weitere technische Anlagen erneuert, ab dem 25. Juni bis weit in den Herbst hinein fahren Ersatzbusse.

In Kempen haben der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) am gestrigen Montag mit der Vertragsunterzeichnung den Kauf 63 von neuen, batteriegestützten Elektrozügen besiegelt: Die Fahrzeuge eines spanischen Herstellers sollen unter anderem auf der Strecke des Niersexpress Kleve-Krefeld-Düsseldorf zum Einsatz kommen. Sie sollen den Fahrgästen zusätzliche Sitzplatzkapazitäten bieten und durch großzügige Einstiegsbereiche einen zügigen Fahrgastwechsel gewährleisten, teilt der VRR mit. Auch sonst ist an Komfort gedacht: Zum Arbeiten unterwegs werden Klapptische, Steckdosen und kostenloses WLAN zur Verfügung stehen.

Ab Dezember 2025 sollen die Züge den Dieselbetrieb ersetzen, und zwar zunächst auf den Linien RE 44 (Kamp-Lintfort-Moers-Duisburg-Oberhausen-Bottrop), RB 31 (Xanten-Moers-Duisburg) und RB 36 (Oberhausen–Duisburg-Ruhrort). Die übrigen Linien, darunter auch der Niersexpress RE 10 von Kleve nach Düsseldorf, folgen bis Ende 2028.

„Wir wollen mehr Menschen dazu bewegen, mit Bus und Bahn zu fahren“, so Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. „Dafür brauchen wir ein verlässliches und flexibles Angebot auf der Schiene. Saubere und moderne Elektrozüge werden in Zukunft die Mobilität und damit die Lebensqualität der Menschen in der Region deutlich verbessern. Außerdem sinken die Feinstaub- und Stickoxid-Belastungen und der Lärm wird reduziert.“ Mit dem Einsatz der elektrischen Fahrzeuge sinke der Anteil an Dieselkilometern im Schienenpersonennahverkehr im VRR-Gebiet auf unter zehn Prozent, erläutert VRR-Vorstand Ronald R.F. Lünser: „Damit erreichen wir unser Ziel, bis zum Jahr 2030 neunzig Prozent der SPNV-Leistungen in unserem Verbundgebiet rein elektrisch zu erbringen.“ Die Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU“ sind zusätzlich mit Batterien ausgestattet, um die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte zu überbrücken und unter der Oberleitung die Batterien wieder aufzuladen zu können.

Für die Fahrgäste ist das noch Zukunftsmusik: Bevor die neuen Fahrzeuge ihren Betrieb aufnehmen können, muss die Infrastruktur, beispielsweise die Stellwerkstechnik, entsprechend ausgebaut werden. Auch auf der Strecke des Niersexpress RE10 sind umfangreiche Umbauarbeiten geplant, die teils mit dem Einsatz der neuen Züge, teils mit grundlegendem Sanierungsbedarf zusammenhängen. Dabei werden nach Angaben der Deutschen Bahn AG in diesem Jahr zwischen Kleve und Kempen 76 Bahnübergänge saniert und mit neuer Technik ausgestattet. Die Stellwerke in Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Weeze, Kevelaer, Geldern, Vernum, Nieukerk, Aldekerk und Kempen werden durch moderne elektronische Stellwerkstechnik ersetzt.

Ab Sommer werden nach Angaben der Bahn „umfangreiche Totalsperrungen“ erforderlich. „Hierüber und die Auswirkungen und die Ersatzverkehre für die Fahrgäste werden wir bzw. die NordWestbahn und der VRR die Medien noch rechtzeitig ausführlich informieren“, teilt ein Bahnsprecher mit.

Fest stehe schon jetzt: „Vom 25. Juni bis 8. August 2022 wird die Strecke zwischen Kleve und Krefeld aufgrund von umfangreichen Investitionen in die Erneuerung des Oberbaus (Schienen, Schwellen, Schotter) vollständig gesperrt. Die DB nutzt die ohnehin notwendige Sperrung für Bauarbeiten im Rahmen der Digitalisierung der Strecke.“ Anschließend daran, in der Zeit vom 9.August bis 27. November 2022, sei die Strecke dann zwischen Geldern und Krefeld vollständig gesperrt. Der Abschluss der Arbeiten für die gesamten Strecke sei „nach heutigem Sachstand“ für Ende November vorgesehen.

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Für die Fahrgäste heißt das: Sie müssen wegen der Bauarbeiten erneut auf Busse umsteigen.

Aktuelle Störungen und Meldungen können unter www.nordwestbahn.de abgerufen werden.