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Griesson-de Beukelaer: Was wird aus dem Gelände?​

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet : Griesson-de Beukelaer: Was wird aus dem Gelände?

Auf dem Gelände von Griesson - de Beukelaer in Kempen soll wieder Leben einkehren: Stadt und Eigentümer haben eine Kooperation vereinbart.

Seit der Schließung vor zwei Jahren ist auf dem etwa acht Hektar großen Gelände nur noch der Fabrikverkauf geöffnet, die Produktionshallen der ehemaligen Keksfabrik sind leergeräumt. Ganz hat sich die Eigentümerfamilie Gries jedoch nicht aus Kempen verabschiedet: „Wir fühlen uns nach wie vor mit der Stadt verbunden und haben uns als Familie entschlossen, hierzubleiben, die Fläche weiterzuentwickeln und dabei eine gemeinsame Linie mit der Stadt zu finden“, sagt Peter Gries. Die enge Kooperation mit Politik und Verwaltung sei ihm und seinen Geschwistern dabei sehr wichtig: „Was auf dem Gelände passiert, soll sich komplett am Bedarf orientieren.“

Auch an den vorhandenen Gebäuden hänge man nicht, so Peter Gries: „Wenn wir etwas davon erhalten könnten, wäre uns das recht. Aber im Zweifel sollte man doch besser abreißen und etwas Vernünftiges hinstellen. Die Gebäude von 1955 sind keine architektonische Meisterleistung und arg in die Jahre gekommen, so realistisch muss man sein.“

Bürgermeister Christoph Dellmans begrüßt die Kooperation mit der Familie Gries: „Wir haben in Kempen weiterhin eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen und viele Unternehmen auf der Liste, die sich weiterentwickeln möchten.“ Bei dem Gelände handele es sich um ein „Filetstück für Kempen“. Wirtschaftsförderer Stefan von Laguna spricht von einem Leuchtturmprojekt für die Stadt Kempen. Welche Art von Gewerbe, Büros oder Industrie sich hier ansiedeln könnte, sei indes noch völlig offen.

Die Projektentwicklung übernimmt nun NRW.URBAN, eine Tochtergesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Expertinnen und Experten nehmen in den nächsten Monaten eine Standortanalyse vor, loten Entwicklungspotenziale aus und erstellen Nutzungskonzepte. Finanziert wird diese Projektphase im Rahmen des Landesprogramms „Bau.Land.Partner“ zu siebzig Prozent durch Landeszuschüsse und anteilig durch die Stadt und die Eigentümer. Dafür wurde in dieser Woche eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Bis Ende des Jahres sollen mehrere Vorschläge auf dem Tisch liegen, kündigt Projektleiter Jonas Schwarz an. Pluspunkte des Geländes sind für ihn die zentrale Lage mit guter ÖPNV-Anbindung – schließlich ist der Bahnhof in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen –, das Vorhandensein einer großen zusammenhängenden Fläche und das Interesse der Eigentümer an einer intensiven Zusammenarbeit mit den Behörden.

Auch wenn das Ergebnis völlig offen sei, habe er doch einen Wunsch, so Peter Gries: „Wir haben einen tollen Baumbestand auf dem Gelände mit mehreren schönen, großen Exemplaren. Es wäre schön, wenn die erhalten bleiben könnten.“ Angesichts der schieren Größe des Areals dürften die Projektplaner hier eine Möglichkeit finden, dem Wunsch nachzukommen.

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