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Ghana-Reise der Rupert-Neudeck-Gesamtschule

Ghana-Reise der Rupert-Neudeck-Gesamtschule : Eine neue Welt entdeckt

Der Ghanakurs der Rupert-Neudeck-Gesamtschule ist wieder in Düsseldorf gelandet. In knapp zwei Wochen haben die Schülerinnen und Schüler eine neue Welt entdeckt.

Fast ein Schuljahr lang hatte der abiturrelevante Projektkurs viel über Afrika im Allgemeinen und Ghana im Besonderen, Sklavenhandel, Kolonialzeit, Rassismus und den Einsichten des Schulnamensgebers Rupert Neudecks zur Entwicklung Afrikas gelernt. Deshalb ging die Reise von der Hauptstadt Accra zunächst in den Westen an die sogenannte Goldküste, von der erst die Schiffe mit Gold und später mit Sklaven beladen wurden. Eine emotionale Führung durch eine wichtige Sklavenburg, bei der die Schüler einerseits Verließe und Folterkammern und andererseits die Residenz und Tanzsäle der Kolonialherren erlebten, hinterließ sie bewegt und nachdenklich. „Plötzlich versteht man, wie relevant das ist, was wir im Unterricht gelernt haben“, stellte eine Schülerin fest.

Im typisch afrikanischen Kleinbus ging es dann viele Stunden östlich bis fast an die Grenze nach Togo. In der Voltaregion, ehemaliges deutsches Kolonialgebiet, war das Ziel eine Berufsschule, die 15-20-jährige auf 16 Berufe oder die Universität vorbereitet. 1400 Schülerinnen und Schüler freuten sich dort auf die gleichaltrigen Deutschen, sechs von ihnen aber fieberten ihrer Ankunft entgegen. Schließlich war jeweils ein ghanaischer einem deutschen Schüler zugeteilt. Über viele WhatsApp Nachrichten hatten sich die Partner seit Oktober schon kennengelernt.

Möglich war der Besuch in der Schule nur durch die Kölner Hebamme Sonja Ligett-Igelmund. Die Gründerin und Präsidentin der NGO „Meeting Bismarck, Gododo Ghana“ hat den Kontakt zur Schule hergestellt, den Besuch in der Schule vorbereitet, die Quartiere besorgt, die Schülerinnen und Schüler vor Ort begleitet und im Hebammenhaus jeden Tag zum Essen empfangen.

In den folgenden Tagen besuchten die deutschen Schülerinnen und Schüler in eigens für diesen Besuch geschneiderten Schuluniformen den Unterricht ihrer Partner, von Business über Fashion bis hin zu Elektronik. Die beiden Gruppen spielten Volleyball, batikten gemeinsam und erlebten am Wochenende den höchsten Wasserfall Westafrikas. Der Ghanakurs der Rupert-Neudeck-Gesamtschule erlebte den völlig anderen Alltag ihrer Gastgeber, der um 4 Uhr in der Früh mit Putzarbeiten im Schlafsaal beginnt und abends mit Wasserholen aus dem Brunnen endet.

Zum Abschluss des Besuches organisierte die Schule eine grandiose Feier mit Trommeln und Gesang, an der die Ältesten in Häuptlingstracht, andere Honoratioren, eine Vertretung des Erziehungsministeriums und ca. 1000 Schülerinnen und Schüler teilnahmen. Am Ende rief der Häuptling den deutschen Jugendlichen: „We are happy“ zu und gab damit die Einwilligung zum Aufbau einer Partnerschaft zwischen den beiden Schulen.

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Am Abend der Rückreise resümierte eine Schülerin: „Wir haben eine völlig andere Welt erlebt. Aber irgendwie merkt man, dass wir alle Menschen sind.“