1. Krefeld

Zu viel Nitrat im Grundwasser

Zu viel Nitrat im Grundwasser

Bei einer aktuellen Untersuchung in Kempen wurden in jeder dritten Probe aus privaten Brunnen erhöhte Nitratwerte gefunden. In das Grundwasser gelangt der Stoff hauptsächlich durch Gülle und Dünger.

162 Milligramm Nitrat pro Liter fand der Verein VSR-Gewässerschutz bei seinen Messungen im Juli in einem privat genutzten Brunnen in Kempen-Wall. Damit ist der offizielle Wert für Trinkwasser (50 Milligramm pro Liter) um mehr als das dreifache überschritten. Weitere Belastungen stellten die Umweltschützer in St. Hubert mit 107 Milligramm, in der Innenstadt mit 99 Milligramm, im Blumenviertel mit 97 Milligramm und in Kamperlings mit 80 Milligramm pro Liter fest.

Trinken sollte man dieses Wasser wohl besser nicht, aber auch zur Gartenbewässerung ist es nur noch begrenzt geeignet: Nitrat kann sich zum Beispiel in selbst angebautem Gemüse konzentrieren, wenn es mit belastetem Brunnenwasser gegossen wird.

Wie schädlich eine nitratreiche Ernährung ist, darüber kursieren verschiedene Auffassungen in der Wissenschaft. Es gibt strenge Grenzwerte für Leitungswasser und Mineralwasser und noch strengere für Babynahrung. Neben dem gesundheitlichen Aspekt der Grundwasserbelastung dürfe auch der ökologische nicht vernachlässigt werden, so der Verein VSR-Gewässerschutz. „Das mit Nitraten belastete Grundwasser sickert den Bächen in der Region zu und fließt dann über die Niers und Maas zur Nordsee. Dort wirkt das Nitrat als Dünger und fördert das Algenwachstum.“

(StadtSpiegel)