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Verbraucherzentrale Krefeld: Wenn die Abo-Falle zuschnappt

Verbraucherzentrale Krefeld : Wenn die Abo-Falle zuschnappt

Rund 9000 Bürger haben 2016 bei der Verbraucherzentrale um Rat gefragt. Ein Problem bleiben "Abo-Fallen" für Handy-Nutzer und andere teure Verträge, die häufig unwissenden Krefeldern geschickt untergejubelt werden.

Besonders gefährdet sind Flüchtlinge.


"Ihr Fernsehen wird am 30. Juni abgeschaltet. Sie wollen doch weiter ihre Lieblingssendungen sehen? Dann unterschrieben Sie hier..." Mit dieser simplen Masche jubeln Drückerkolonnen vorwiegend älteren Krefeldern zurzeit allerlei Verträge für kostenpflichtige TV-Angebote plus Telefon und Internet unter.

Von solchen Fällen kann Elisabeth Elsner, Leiterin der Verbraucherzentrale Krefeld, zurzeit ein Lied singen. Besonders perfide sind "Abo-Fallen", in die Handy-Nutzer im Internet tappen können. Bislang war es so, dass ein, zwei unbedachte Klicks auf Werbebanner bereits als Vertragsabschluss galten. Die Gebühr wird dann über die Handyrechnung abgebucht, der Urheber ist nur schwer zu ermitteln. Entsprechend umständlich ist es, die Abo-Fallen wieder loszuwerden.

Vermehrt fallen der Verbraucherzentrale Flüchtlinge als Opfer von unseriösen Telefonshop-Mitarbeitern auf. Da werden schon mal gerne "kostenlose" Handys und iPads versprochen, wenn Asylsuchende gleich mehrere teure Verträge mit 24-monatiger Laufzeit unterschreiben. Die Verbraucherzentrale informiert jetzt gezielt auf Veranstaltungen mit Flüchtlingen über solche Fallstricke - speziell Ehrenamtler, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, sollen sensibilisiert werden.

Erfreuliches meldet Petra Böer von der Energieberatung der Verbraucherzentrale: Sie konnte seit Oktober 2012 in 366 Haushalten helfen, die von einer Stromsperre bedroht oder bereits betroffen waren.

Umweltberaterin Caroline Pilling hat sich derweil das Reduzieren von Verpackungsabfällen auf die Fahne geschrieben. Bei der "Woche der Abfallvermeidung" gab sie dazu Tipps.

Als nachhaltig sollte sich auch die Arbeit von Beraterin Birgit Gommans erweisen: Sie spielt mit Schülern z.B. die Kosten der ersten eigenen Wohnung durch. Sie erntet regelmäßig Erstaunen darüber, wie teuer doch das eigenständige Leben. Eine wichtige Lektion dabei: Häufig ist das, was man "kostenlos" im Netz bekommt keineswegs "umsonst" - man bezahlt oft mit seinen Daten.

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Die Verbraucherzentrale Krefeld nimmt Anfragen von Bürgern aus Krefeld, aber auch aus den Nachbarstädten entgegen. Sie wird zur Hälfte von der Stadt und zur Hälfte vom Land und aus Fördermitteln finanziert.