1. Krefeld

Viel Solidarität für die Kleinkunstbühne in Krefeld

Kleinkunstbühne in der Krise : „Wir sind gerührt von der Solidarität“

Wie viele kleine Unternehmen ist auch das private Theater hintenlinks von der Krise schwer gebeutelt. Wie gehen die Betreiber damit um?

„Haltet durch!“ oder auch „Ihr seid wichtig“ steht in mancher Betreffzeile von Mails, die die Krefelder Kleinkunstbühne „Theater hintenlinks“ erreichen.

„Das hat uns gerührt“, sagen Anuschka und Peter Gutowski, die das Privattheater hinter dem Hauptbahnhof führen. Die Mails kündigen Spenden an, mit denen private Fans dem Theater über die Corona-Durststrecke hinweghelfen wollen. „Das ist wichtig für uns“, betont Anuschka Gutowski, Geschäftsführerin und Hauptdarstellerin vieler aufgeführter Stücke. Denn wie allen andere geschlossenen Kulturinstituten fehlen auch dem Theater hintenlinks die Einnahmen. Und dies ist bei einem privaten Theater noch gewichtiger.

„Wir rechnen gerade durch, welche öffentlichen Hilfen wir in Anspruch nehmen können“, erklärt Peter Gutowski aus seinem Arbeitszimmer heraus. Land und Bund haben den Kulturbetrieben Soforthilfen in Aussicht gestellt. „Wir wollen aber keine Kredite beantragen“, schränkt Geschäftsführerin Anuschka Gutowski ein. Denn Kredite halte sie nur für sinnvoll, wenn sie zu Investitionen genutzt würden, nicht aber als Überbrückungshilfe. Eher denkt sie an Steuerstundungen oder Zuschüsse, wie sie derzeit in der Berliner Politik auf den Weg gebracht werden. Und nicht zuletzt setzt das Künstlerpaar auf Spenden von Menschen, die die kulturelle Vielfalt der Seidenstadt erhalten wissen wollen.

„Die größte Sorge bereitet uns die Unsicherheit über die Gastspiele“, gewähren die Gutowskis einen Einblick in die komplizierte Planung einer solchen Einrichtung. Denn außer auf der eigenen Bühne führt das Ensemble ausgewählte Stücke auch in Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und bei Veranstaltungen von Firmen und Gesellschaften auf. Doch Anträge für Förderungen, die solche Gastspielreihen unterstützen, können nicht fristgerecht eingereicht werden, da die Zusagen der Veranstalter in der momentanen Krise nicht gegeben werden können. Also herrscht ziemliche organisatorische Unsicherheit über die zweite Hälfte des Jahres.

Die Coronakrise bremst das Theater in einem Moment aus, wo es gerade „gut lief“. Die Wintermonate hatten erfreuliche Zuschauerzahlen gebracht und die Filmvorführungen ebenfalls. Die bereits gebuchten Voranmeldungen dazu mussten nun abgesagt werden. Doch behalten die Tickets ihre Gültigkeit. Zu gegebener Zeit werden Ersatztermine angeboten. „Manche Ticketbesitzer haben uns auch angeschrieben, dass sie ihr Geld nicht zurückverlangen“, zeigt sich Peter Gutowski beeindruckt von so viel Solidarität.

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Sein Hauptarbeitsplatz ist nun erst mal nicht die Bühne, sondern das Büro. Hier muss mit spitzem Stift gerechnet werden, um die schwere Zeit zu überstehen. Kontaktdaten, Neuigkeiten und aktuelle Infos stehen auf der Homepage des Theaters: www.theaterhintenlinks.de