Tradition der Warntage aufleben lassen

"Sirene hören, informieren, richtig reagieren" - so lautet die Devise, die NRW-Innenminister Herbert Reul bei seiner Stippvisite in Krefeld ausgab. Der CDU-Politiker möchte die Tradition des "Warntags" wieder aufleben lassen.

"Viele Menschen, vor allem jüngere, wissen doch gar nicht mehr, wie man sich bei einer Gefahrenlage zu verhalten hat. Mir war wichtig, das Thema Warnung wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Nur wer gut informiert ist, kann in Gefahrensituationen richtig handeln", sagt Reul, der "die Bürger sensibilisieren möchte". Aus diesem Grund heulten am Donnerstag in allen Städten und Gemeinden von Nordrhein-Westfalen die Sirenen - an der Zahl also 4328.

Krefelds Stadtdirektorin Beate Zielke freute sich über den Besuch des Ministers und dessen anerkennenden Worte für die 2015 eröffnete neue Hauptfeuer- und Rettungswache. Seit 2004, so berichtete Zielke, werden im Krefelder Stadtgebiet wieder Sirenen eingesetzt. Quasi eine Folge des Tankerunglücks auf dem Rhein 2001.

Unterstützung erhielt die Verwaltung durch die Industrie, die 300 000 Euro zum Aufbau des Sirenennetzes beisteuerte.

Auch das Land NRW investierte in den vergangenen Jahren in den Ausbau und die Sanierung des Warnsystems. Gut 20 Millionen Euro wurden zur Verfügung gestellt. "Wir haben ein sehr gut ausgearbeitetes Warnsystem erstellt. Aber auch das beste System kann nur dann funktionieren, wenn die Bürger darüber Bescheid wissen", so Herbert Reul.

Neben den klassischen Sirenen gab es am Warntag auch Durchsagen mit Lautsprecherfahrzeugen. Zudem sollte die Warn-App "Nina" einen Testalarm senden. Wie gesagt, sie sollte. Die anwesenden Pressevertretern erhielten allerdings keinerlei Hinweise über diese App.

Der landesweite Warntag soll jährlich am ersten Donnerstag im September wiederholt werden. Zudem werden die Sirenen am ersten Donnerstag im März ertönen.