1. Krefeld

Gastspiel mit dem Flüchtlingsstück "Kein schöner Land": Theater Krefeld: Riesen-Erfolg in Tel Aviv

Gastspiel mit dem Flüchtlingsstück "Kein schöner Land" : Theater Krefeld: Riesen-Erfolg in Tel Aviv

Auf Einladung des Cameri-Theaters hat das Theater Krefeld vor Weihnachten das selbst kreierte Stück "Kein schöner Land" in Tel Aviv aufgeführt.


Das Gastspiel fand im Rahmen des 8. Internationalen Hanoch Levin Festivals statt und wurde vom örtlichen Goethe-Institut unterstützt.


"Die Neugier auf das Ensemble aus Deutschland, das sich mit einem Stück über eines der wichtigsten Themen der Gegenwart, Flüchtlinge, präsentiert, war unglaublich groß", berichtet Regisseur und Schauspieldirektor Matthias Gehrt.


Dass sich das deutsche Theater so selbstkritisch, selbstironisch und humorvoll damit beschäftige, hätte das israelische Publikum sehr positiv und begeistert aufgenommen. Viele Zuschauer, darunter israelische Intellektuelle und Künstler, zollten Gehrt und seinem Team viel Anerkennung für ihre künstlerische Leistung.


Da das "Cameri 2", in dem "Kein schöner Land" gespielt wurde, viel kleiner ist als die Bühnen in Krefeld und Mönchengladbach, musste das Bühnenbild abgespeckt und auf das Wesentliche reduziert werden. Dafür hat Bühnenbildnerin Gabriele Trinczek eine neue Variante mit 70 Notenständern erdacht.


Eine Idee, die sich auch hervorragend für die Studio-Version von "Kein schöner Land" eignet, die ab April 2017 für insgesamt drei Vorstellungen in der Krefelder Fabrik Heeder gezeigt wird.


"Das ist wie ein Sechser im Lotto", schwärmt Regisseur Matthias Gehrt. "Innerhalb eines Jahres wurden wir zu zwei großen internationalen Festivals eingeladen. Erst im Sommer sind wir mit der 'Orestie‘ nach Zypern gereist, jetzt durften wir in Israel unser Stück zum Thema Flüchtlinge zeigen. Ein riesen Glück!"


Für den Schauspieldirektor lohnte es sich kaum, seine Koffer auszupacken, denn am 2. Januar flog er erneut nach Tel Aviv, um am Tmuna Theater "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert zu inszenieren.


Dass die Gastspiele dem Schauspielensemble gut tun, weil die Künstler dadurch noch mehr zusammenwachsen, begeistert Matthias Gehrt ebenso wie die Tatsache, dass Erfindungsgeist und Improvisationtalent gefordert seien. "Wir fahren mit kleiner Besetzung. Das bedeutet ohne Techniker und ohne Ankleider, mit nur einem Beleuchter, einer Maskenbildnerin und der Inspizientin. Nach Tel Aviv sind wir mit zehn Koffern gereist, in denen wir die Kostüme und das Bühnenbild — die Notenständer —
transportiert haben", berichtet Gehrt. "Von A bis Z für alles verantwortlich zu sein und zu wissen 'das kriegen wir hin‘, ist toll", verrät er.

  • Defekte Sprinkleranlage im Theater : 1000 Liter Wasser regnen auf Zuschauer
  • Der Deutschland Cup im Eishockey verabschiedet
    Deutscher Eishockey Bund : Letzter Vorhang für den Deutschland Cup in Krefeld
  • Von Jörg Zellen
    Ach, übrigens... : Theater: Brandbrief an den Minister


"Kein schöner Land (UA)" ist nur noch am 11. Januar um 19.30 Uhr im Theater Mönchengladbach zu sehen. Am 19. April kommt die Studio-Version in die Krefelder Fabrik Heeder und wird dort am 3. Mai und 4. Juni gespielt.
Das Stück wurde eigens für das hiesige Theater geschrieben und behandelt auf spielerische Weise die Integration eines Flüchtlings.