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Von der Stadt Neuss: SWK kaufen RWE-Anteile in Höhe von 2,4 Millionen Euro

Von der Stadt Neuss : SWK kaufen RWE-Anteile in Höhe von 2,4 Millionen Euro

Wie die Stadtwerke Krefeld (SWK) am Mittwoch mitteilten, haben sie nun 78.000 RWE-Stammaktien von der Stadt Neuss erworben.

„Vor dem Hintergrund des beschlossenen Kohleausstiegs bis 2038 und der abgeschlossenen Transaktion von RWE mit dem Energieversorger E.ON ist RWE schon heute einer der weltweit bedeutendsten Erzeuger Erneuerbarer Energien. Die SWK unterstützt diesen Kurs und hat jetzt von der Stadt Neuss zum Preis von 2,4 Millionen Euro 78.000 RWE-Stammaktien erworben“, heißt es in der Stellungnahme des Konzerns. Weiter: „Eine kleine, aber konsequente Arrondierung des SWK-Engagements im Bereich Erneuerbare Energien. Der Kaufpreis macht 1,95 Prozent des Jahresinvestitionsvolumens des Konzerns (2019) aus“

Im Zuge der RWE-Transaktion mit E.ON sind sämtliche Aktivitäten mit Wind-, Solar- und Wasserkraft, Biomasse und Biogas sowie die Gasspeicher auf RWE übergegangen. Ebenfalls übertragen wurde der Anteil am österreichischen Energieversorger Kelag, der mit seinen Wasserkraftaktivitäten das Portfolio von RWE perfekt ergänzt. „RWE vollzieht einen disruptiven Wandel mit Fokus auf grünem Wachstum. Bis 2040 möchte RWE klimaneutral sein. Das begrüßen wir“, erklärt SWK-Vorstand Kerstin Abraham. Schon heute sei RWE viertgrößter Erzeuger von Erneuerbaren Energien.

Strategisch ergänzt die SWK mit der Erweiterung ihres RWE-Aktienportfolios das Standbein der Erzeugung Erneuerbarer Energien. „Dieser Markt ist für ein regionales Stadtwerk wie die SWK nur schwer zugänglich. Lokal vor Ort kann die SWK die Energiewende zwar vorantreiben und tut dies auch bereits. Doch bundesweit oder gar international ist es für uns nicht leistbar. Mit unserer leicht erweiterten Beteiligung an einem großen Player wie RWE möchten wir den neu eingeschlagenen Weg von RWE und das Engagement für Erneuerbare Energien unterstützen und den Kurswechsel fördern“, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke und ergänzt: „Wir schauen bei unseren Investitionsentscheidungen nach vorn und sehen die Erweiterung unseres Aktienportfolios als gute Chance für uns, die Energie der Zukunft an der Seite der „neuen RWE“ weiter mitzugestalten. Anders als Städte und Gemeinden sehen wir in unserem Engagement ein eine energiewirtschaftliche Beteiligung an einem Erneuerbare Energien-Portfolio.“

Fassungslos zeigt sich der OB-Kandidat der Grünen, Thorsten Hansen, über den Deal. „Ich finde diesen Vorgang derart absurd, dass ich anfänglich gehofft hatte, die entsprechende Pressemitteilung der Stadt Neuss würde sich als Ente entpuppen. Auch wenn RWE anscheinend einen neuen Weg eingeschlagen hat, sind sie nach wie vor ein Unternehmen, das Braunkohle verstromt und damit zu den größten Umweltsündern und Bremsklötzen der Energiewende in Europa gehört“, kritisiert der Grüne. „Ich begrüße sehr, dass die SWK ihr Erneuerbare Energien-Portfolio ausbauen will, dafür hätte es aber am Markt ganz andere Beteiligungsmöglichkeiten gegeben als RWE.“