1. Krefeld

Info-Veranstaltungen in Kempen/Tönisvorst: Stromkabel-Großbaustelle geplant: Jetzt werden die Bürger informiert

Info-Veranstaltungen in Kempen/Tönisvorst : Stromkabel-Großbaustelle geplant: Jetzt werden die Bürger informiert

Der Netzbetreiber Amprion will 300 Kilometer Erdkabel von der Nordsee an den Niederrhein legen. Der Verlauf der Trasse "A-Nord" tangiert auch Kempen und Tönisvorst. Bürger beider Städte sollen Ende September informiert werden.

Wo wird sie verlaufen, die 35 Meter breite und zwei Meter tiefe, kilometerlange Grube, in die sechs dicke Kabel hinabgelassen werden? Im Raum Kempen-Tönisvorst sind laut Amprion zwei Trassenführungen denkbar. Beide laufen zwar vor allem durch Felder, aber auch diverse Straßen und Bahnstrecken wären betroffen. Baubeginn des 300 Kilometer-Projekts soll 2021 sein.

 Amprion-Erdkabelbaustelle in Borken: Hier legte das Unternehmen zwölf Wechselstrom-Kabel unter die Erde. Im Projekt A-Nord werden dagegen nur sechs Gleichstrom-Erdkabel eingesetzt, da es sich um eine andere Technik handelt. So wird die nötige Fläche etwas schmaler ausfallen als es in Borken der Fall war.
Amprion-Erdkabelbaustelle in Borken: Hier legte das Unternehmen zwölf Wechselstrom-Kabel unter die Erde. Im Projekt A-Nord werden dagegen nur sechs Gleichstrom-Erdkabel eingesetzt, da es sich um eine andere Technik handelt. So wird die nötige Fläche etwas schmaler ausfallen als es in Borken der Fall war. Foto: Amprion

Möglich wäre eine Trasse die zwischen Krefeld-Hüls und Kempen/St. Tönis entlang und südlich an St. Tönis vorbei nach Osterath führen könnte.

 Die beiden möglichen Trassenführungen des Erdkabels - hier Violett und Grün.
Die beiden möglichen Trassenführungen des Erdkabels - hier Violett und Grün. Foto: Amprion / Bearbeitung: Extra-Tipp Krefeld

Alternativ könnte die Baustelle Kempen auch westlich umgehen und dann südlich von St. Tönis nach Osterath führen. In beiden Fällen soll die Trasse zwischen St. Tönis und Vorst hindurchlaufen.

Am 25. September sollen Bürger von Experten des Netzbetreibers Amprion im Kempener Kolpinghaus mehr über die Pläne erfahren. Eine ähnliche Veranstaltung für Tönisvorster ist für 27. September im Haus Vorst angesetzt. "Unser Ziel ist es, Frühzeitig Hinweise aufzunehmen, um sie bei unserer Planung berücksichtigen zu können", heißt es von Amprion.

Hintergrund: Der Strom aus den großen Nordseeküsten-Windparks soll auf möglichst direktem Weg nach West- und Süddeutschland kommen. Ab 2025 sollen hier rund 2000 Megawatt Energie fließen — und zwar durch Erdkabel in zwei Meter Tiefe. Name der Trasse: "A-Nord", Ein wichtiger Verknüpfungspunkt liegt dabei in Meerbusch-Osterath.

Proteste gegen den Bau werden vom Netzbetreiber kaum erwartet, da die Erdkabel "bodenschonend" verlegt werden. Das heißt, der für die Leitung ausgehobene Boden wird zwischengelagert und der Graben hinterher wieder damit zugeschüttet.

Felder, durch die Erdkabel laufen, können nach den Arbeiten weiter bewirtschaftet werden. Die Trasse darf übrigens nicht direkt unter den bestehenden Starkstromleitungen entlanggeführt werden. Infos: www.a-nord.net