1. Krefeld

Storchenlotsen beraten Mütter

Guter Rat gleich am ersten Tag : Storchenlotsen im Einsatz

Das Helios-Klinikum und die Stadt Krefeld setzen „Storchenlotsen“ ein, um Neugeborenen und ihren Familien alle erdenkliche Hilfe zuteil werden zu lassen.

„Die Mütter nehmen das Gesprächsangebot gerne an“, freut sich Mareike Schröers über ihre guten Erfahrungen am Bett der Wöchnerinnen. Die erfahrene Kinderkrankenschwester mit Zusatzausbildung ist zusammen mit ihrer Kollegin Regina Ridders im Mutter-Kind-Zentrum der Helios-Klinik als sogenannte „Storchenlotsin“ tätig.

Seit einem Jahr gibt es das Modellprojekt, das gemeinsam von der Klinik und der Stadt Krefeld ins Leben gerufen wurde. „Über das Modell haben wir in diesem Jahr über 80 Prozent der Familien mit Neugeborenen erreicht“, unterstreicht die Koordinatorin des Netzwerks Frühe Hilfen, Anita Mandt, die Bedeutung der „Storchenlotsen“.

Deren Aufgabe: Den Müttern und Familien alle Informationen zukommen zu lassen, deren sie auf eigenen Wunsch bedürfen. Projektkoordinatorin Barbara Stüben: „Die Storchenlotsen erkundigen sich ein oder zwei Tage nach der Geburt, welche Fragen die Mütter haben und welche Unterstützung sie benötigen.“

Dabei werden nach der Erfahrung von Mareike Schröers ganz unterschiedliche Themen aufgeworfen.

Manche Mütter fragen ganz praktische Dinge: wo man das Kind zum Babyschwimmen anmelden kann oder wo die Mutter eine gute Rückenschulung findet. Andere werden grundsätzlicher: Wie gelingt das Stillen und an welche Stelle kann man sich in Stresssituationen wenden? „Viele Mütter sind beruhigt, wenn sie im Vorfeld entsprechende Informationen erhalten“, weiß Schröers aus ihrer Praxis.

Die Gespräche sind stets auf die spezielle Situation der Mutter und ihrer Familie zugeschnitten. Zudem halten die beiden „Storchenlotsen“ eine Fülle von Info-Material bereit. „Auf Wunsch machen wir für die Mutter auch schon mal einen Termin in einer Beratungseinrichtung“, ergänzt Schröers.

Rund 1800 Kinder werden pro Jahr im Helios-Klinikum geboren, der einzigen Geburtsklinik in Krefeld. 71.000 Euro pro Jahr lässt sich die Stadt das Lotsen-Projekt kosten, das zunächst bis 2022 befristet ist; dann aber um weitere fünf Jahre verlängert werden soll. Es ist eingebunden in das Krefelder Gesamtnetzwerk Frühe Hilfen. Das klare Ziel: Eltern alle notwendige Unterstützung zuteil werden lassen und den Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen.