1. Krefeld

„Steinwüsten“ in den Neubaugebieten

„Steinwüsten“ in den Neubaugebieten

Der Schottergarten wird immer beliebter — doch die Stadt Kempen mahnt an: Laut gesetzlichen Vorgaben müsse ein Großteil des Grundstücks unversiegelt bleiben.

Gepflasterte Flächen und Schotterbeete mit untergelegter Folie scheinen in den Neubaugebieten groß in Mode zu sein. Das Amt für Planung und Bauordnung weist auf die "gravierenden Folgen" hin: Die Straßen heizen sich mehr auf, weil die Schotterflächen die Hitze reflektieren und keine Bäume Schatten spendeten. Regenwasser fließt in die Kanalisation anstatt zu versickern, Insekten, Vögel und andere Kleintiere finden kaum noch Nahrung und Verstecke.

Zudem sei es ein Trugschluss, dass die versiegelten Flächen pflegeleicht seien. Flechten, Moose und Unkraut, die sich nach kurzer Zeit ansiedeln, seien nur sehr aufwändig zu entfernen.

Die entsprechenden Vorschriften, Vorgärten nicht zu versiegeln, werden nach Auskunft des Amtes für Planung und Bauordnung allen Käufern von Grundstücken mitgeteilt. "Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, dass so häufig gegen diese Vorgaben verstoßen wird." Das Amt weist nun darauf hin, dass Verstöße gegen die entsprechenden Vorschriften geahndet werden. In den vergangenen Jahren sei bereits "eine Fülle ordnungsbehördlicher Verfahren" eingeleitet worden, um den Grad der Versiegelung zu reduzieren: "Mit jedem Bauabschnitt werden es leider mehr. Deshalb gilt für alle Bauherren die dringende Empfehlung, sich vor Beginn der Arbeiten beim Bauamt noch einmal zu vergewissern, dass das Geplante auch zulässig ist. Eine individuelle Gestaltung der Vorgärten bleibt immer möglich."