1. Krefeld

Stadt Krefeld schließt Hülser Naturfreibad

Kommt ein „echtes“ Freibad? : Stadt schließt Naturfreibad

Das beliebte Hülser „Naturfreibad“, wie der Volksmund es nennt, wird in diesem Sommer nicht mehr geöffnet. Ein Gutachten hat ergeben, dass keine Rechtssicherheit für den Badebetrieb besteht. Die Stadt bemüht sich für diesen Sommer um eine Alternative - sowie eine Dauerlösung.

„Das ist ein Bad mit zwei Gesichtern“, markiert Kurt Pelzer das grundlegende Problem. Der Architekt war von der Stadtverwaltung beauftragt worden, das so idyllisch unter Bäumen gelegene „Naturfreibad“ am Rande von Hüls genauer unter die Lupe zu nehmen.

Denn immer wieder in den letzten beiden Jahren musste das Bad vorübergehend geschlossen werden, weil das Wasser zu trübe war.

Architekt Pelzer kommt nun in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass das Bad von unten mit Grundwasser befüllt wird, dass aber die Seitenbefestigungen baulich gefasst sind.

Was dem Laien kein Widerspruch erscheint, ist rechtlich ein großer Unterschied.

Das freie Badegewässer nämlich gilt rechtlich als Naturbad. Die bauliche Einfassung jedoch macht das Bad rechtlich zu einem Schwimm- und Badebecken, für das viel strengere Bestimmungen hinsichtlich Hygiene und Sicherheit bestehen. Bei einem Unfall wäre die Stadt Krefeld haftbar.

Beigeordneter Markus Schön hat deshalb schweren Herzens die Schließung angeordnet. „Eine Katastrophe für Hüls“, weiß er selber.

Oberbürgermeister Frank Meyer hat schon verlangt, den Hülsern für den Sommer eine Alternative zu bieten.

Die Stadt verhandelt deshalb mit der Hülser Gehörlosenschule, die über ein Lehrschwimmbecken mit großer Liegewiese verfügt. Langfristig überlegt die Stadt, aus dem „Naturfreibad“ entweder ein „richtiges“ Naturfreibad oder ein „richtiges“ Schwimmbad zu machen. Das muss der Stadtrat entscheiden.

Wahrscheinlich ist wohl, dass ein belastbares Freibad entsteht, das auch für den Vereinssport zur Verfügung stünde. Dies wäre aber frühestens nächstes Jahr fertig.